Internet-Studie: Porno und Rassismus unerwünscht

Nach einer Allensbach-Umfrage lehnt die große Mehrheit der Deutschen, US-Amerikaner und Australier Rassismus und Pornographie im Internet ab.

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Von
  • Axel Kossel

Nach einer international angelegten Allensbach-Umfrage lehnt die große Mehrheit der Deutschen, US-Amerikaner und Australier Rassismus und Pornographie im Internet ab. Während jedoch 43 Prozent der US-Bevölkerung bereits die Darstellung nackter Körper verbieten möchten, nehmen in Deutschland daran nur 13 Prozent Anstoß. Dafür reagieren die Deutschen auf politisch radikale Inhalte und Gewaltdarstellungen empfindlicher und wollen im Unterschied zu den im Ausland Befragten mehrheitlich solche Inhalte ausfiltern.

Einigkeit herrscht bei der Mehrheit der Befragten darüber, bei illegalen Inhalten wie Kinderpornographie die Strafverfolgungsbehörden einzuschalten: 79 Prozent der US-Amerikaner und 86 Prozent der Deutschen plädieren für eine deutliche Ausweitung polizeilicher Kontrollen und für Strafverfolgung im Internet. Die meisten bezweifeln jedoch, daß man das Problem damit allein in den Griff bekommen könne. Als besten Garanten einer wirksamen Mißbrauchskontrolle sehen 48 Prozent der australischen und 36 Prozent der US-Bevölkerung die Internet-Nutzer selbst. In Deutschland teilen diese Auffassung nur 20 Prozent der Befragten, während 28 Prozent auf Maßnahmen der politisch Verantwortlichen hoffen - was in den USA lediglich 2 Prozent bejahen.

Das geringe Vertrauen der deutschen Bevölkerung in die Nutzer deutet der Auftraggeber der Umfrage, die Bertelsmann Stiftung, jedoch nicht als Absage an eigenverantwortliche Konzepte. Es sei in erster Linie auf die vergleichsweise geringen Erfahrungen im Umgang mit dem Internet und die erst beginnende Diskussion über die Gefahren des neuen Mediums zurückzuführen. Bei geeigneter Filtersoftware werde die Resonanz in Deutschland genauso positiv wie in den USA und Australien sein, glaubt die Stiftung. (ad)