Internet mit 10 Terabit pro Sekunde

Den kompletten Datentransport einschließlich Routing will Lucent schon nächstes Jahr rein optisch mit mindestens 10 TBit/s ermöglichen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Lucent hat offensichtlich einen Durchbruch bei optischen Technologien für Netzwerke und das Internet erreicht. Firmen wie Nortel und Lucent selbst liefern schon seit einiger Zeit Geräte aus, die auf Wavelength Division Multiplexing (WDM, siehe auch c't 1/99) für optische Netze aufbauen. Nortel erreicht damit etwa eine Bandbreite von 6,4 Terabit/s auf einer Übertragungsstrecke. Das Problem bestand aber bislang darin, dass die Verbindung zwischen den optischen Übertragungsstrecken die Leistung ausbremste, da für das Routing eine Umsetzung zwischen optischen und elektronischen Techniken notwendig war. Erst ein sogenannter optischer Cross-Connect könnte hier Abhilfe schaffen, der alle Routing-Aufgaben ohne Einsatz elektronischer Bauteile erledigt. Bislang gab es zu diesen optischen Cross-Connects aber nicht viel mehr als Laborversuche.

Die Optical Networking Group von Lucent kündigte nun an, den Prototypen eines Routers mit optischem Cross-Connect fertiggestellt zu haben. Das Lambda-Router getaufte Gerät setzt die von Lucents Bell Labs entwickelte Microstar-Technik ein, die optische Übertragungen und Weiterleitungen mit mikroskopisch kleinen Spiegeln ermöglicht. Man habe damit eine Bandbreite von 10 Terabit/s für den gesamten Routing-Vorgang und nicht nur für die Verbindung zwischen zwei Endpunkten erreicht, teilte Lucent mit. Diese Kapazität ließe sich nach und nach problemlos weiter ausbauen. Norbert Hahn, Pressesprecher von Lucent Deutschland, betonte gegenüber c't, dass dieser optische Cross-Connect bereits Mitte nächsten Jahres in Testexemplaren zur Verfügung stehen werde. Die Markteinführung solle Ende 2000 stattfinden. (jk)