Internet via Satellit bleibt ein lukrativer Nischenmarkt

Den Anbietern von Satelliten-basiertem Breitband-Internetzugang steht ein kräftiges Wachstum ins Haus.

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Von
  • Axel Vahldiek

Den Anbietern von Satelliten-basiertem Breitband-Internetzugang steht ein kräftiges Wachstum ins Haus, so zumindest sieht es eine Studie der Marktforscher von Frost & Sullivan. Demzufolge sollen die jährlichen Umsätze weltweit von derzeit 300 Millionen bis zum Jahr 2007 auf mehr als 1,6 Milliarden US-Dollar anwachsen. Doch auch mit dieser Steigerung wird die Technik ein Nischenprodukt bleiben.

Interessant ist die Technik vor allem für jene Surfer, die auf anderem Wege keinen schnellen Internet-Zugang bekommen können, etwa in entlegenen ländlichen Gegenden. Allerdings hat das System bislang noch einen Haken: Weil die zum Versenden von Daten an einen Satelliten notwendige Hardware bislang nur für horrende Summen erhältlich ist, setzen die Provider derzeit auf ein zweigleisiges System: Eine preisgünstige digitale Empfangsantenne ("Schüssel") dient zum Empfang der Daten via Satellit, das Versenden erfolgt jedoch über einen beliebigen herkömmlichen Internetzugang. Voraussetzung ist, dass man an seinem Haus auch eine Schüssel anbringen darf – nicht überall ist das gestattet. Erst ab Herbst will Freenet einen rückkanalfähigen Internet-Zugang via Satellit auch für kleines Geld anbieten, auch bei Tiscali gibt es ähnliche Pläne.

Der Einsatz von Internet via Satellit ist momentan vor allem als Ergänzung eines schmalbandigen Zugangs geeignet, wenn man häufiger große Datenmengen herunterladen möchte. Die aktuellen Angebote verkaufen manche Provider deshalb auch gar nicht erst als Internet-Zugang: EuropeOnline etwa wirbt lieber mit den Inhalten, die das Unternehmen auf seiner Homepage anbietet.

Obwohl der Internetzugang direkt über einen Satelliten gegenüber kabelbasierten Technologien Vorteile bietet, hat die Branche also weiter stark mit der Konkurrenz anderer Lösungen zu kämpfen. Das entscheidende Argument ist der Preis. In Gebieten mit gut ausgebauter Infrastruktur machen Glasfaserzugänge und drahtlose Breitbandnetze den Satellitenanbietern die Kunden streitig. Die Tücken haben Folgen: Nur fünf Prozent der Anschlüsse wurden laut der Studie im letzten Jahr von Privathaushalten angefordert und auch in Zukunft wird kaum Nachfrage von dieser Seite kommen. (axv)