Internetunternehmer Sriram Krishnan wird Trumps Top-Berater für KI

Krishnan steht für KI-Ethik, Dezentralisierung und Nutzerrechte. Beobachter sehen mit ihm einen Wandel in der US-Tech-Politik unter Donald Trump.

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US-Flagge vor dem Kapitol in Washington.

(Bild: Andrea Izzotti/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Der indisch-amerikanische Internetunternehmer und Risikokapitalgeber Sriram Krishnan wird leitender Politikberater für Künstliche Intelligenz (KI) im Weißen Haus. Der designierte US-Präsident Donald Trump bestätigte am Wochenende die Personalie.

Krishnan werde "dabei helfen, die Politik im Bereich der Künstlichen Intelligenz in der gesamten Regierung zu gestalten und zu koordinieren, einschließlich der Zusammenarbeit mit dem Beratergremium des Präsidenten für Wissenschaft und Technologie", schrieb Trump am Sonntag in einem Post in dem sozialen Netzwerk X.

Als Senior Policy Advisor für KI im Büro für Wissenschafts- und Technologiepolitik des Weißen Hauses wird Krishnan eng mit dem ehemaligen Chief Operating Officer (COO) bei PayPal, David O. Sacks, zusammenarbeiten. Der ist Anfang Dezember zu Trumps Beauftragten für KI und Kryptowährungen ernannt worden.

"Ich fühle mich geehrt, unserem Land dienen zu können und in enger Zusammenarbeit mit David Sacks eine kontinuierliche amerikanische Führungsrolle in der KI sicherzustellen", so Krishnan ebenfalls auf X. "Vielen Dank, Donald Trump, für diese Gelegenheit."

Krishnan ist ein in Indien geborener Unternehmer mit tamilischen Wurzeln. In der Vergangenheit leitete er Produktteams bei Microsoft, Twitter, Yahoo, Facebook und Snap. Zusätzliche Bekanntheit erlangten er und seine Frau Aarthi Ramamurthy 2021 als Podcast-Moderatoren.

Krishnan war zuletzt General Partner der US-amerikanischen Risikokapitalfirma Andreessen Horowitz (a16z). Er verließ das Unternehmen Ende November. Ihm wird eine enge Beziehung zu US-Milliardär Elon Musk nachgesagt, mit dem er nach dessen Übernahme des Kurznachrichtendienstes Twitter (heute X) zusammenarbeitete.

In einem Meinungsartikel in der New York Times äußerte sich Krishnan Mitte vergangenen Jahres zu aktuellen KI-Trends. Große Internetseiten würden sich gegen KI-Modelle "mit dem Internet-Äquivalent des Hochziehens der Zugbrücke" wehren, indem sie "die Preise für die Nutzung ihrer Daten erhöht" haben, schrieb er und plädierte für "einen grundlegend anderen Mechanismus für den Austausch von Werten zwischen Websites und KI-Assistenten".

"Als Technologe hoffe ich, dass die Antworten eher im Code als bei den Anwälten liegen und dass wir kreative technologische Lösungen sehen, die helfen, das Internet offen zu halten", so Krishnan. Er gilt zudem als ein ausgesprochener Befürworter der Dezentralisierung in der Technologie und beschrieb sie als einen Mechanismus, um die Nutzer zu stärken und sich von der Kontrolle zentralisierter Plattformen zu lösen.

Krishnans Ernennung zum leitenden KI-Berater signalisiere einen Wandel in der US-Tech-Politik unter Trump, glaubt das Tech-Magazin CIO. "Mit seinem Fokus auf KI-Ethik, Dezentralisierung und Nutzerrechte könnte Krishnans Einfluss nicht nur die staatlichen Rahmenbedingungen beeinflussen, sondern auch die Art und Weise, wie Unternehmen ihre KI-Strategien in einem wettbewerbsintensiven, sich schnell verändernden Markt entwickeln."

(akn)