Interpol erklärt Computerviren den Krieg

Die internationale Polizeiorganisation Interpol will Firmen und Privatpersonen durch Aufklärung vor Viren und Würmern schützen.

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Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Nick Lüthi
  • Andreas Grote

Die internationale Polizeiorganisation Interpol will Internet-Usern Hilfe gegen Viren und andere bösartige Programme anbieten. Wie Interpol-Chef Ronald K. Noble am Sitz der Organisation im französischen Lyon erklärte, "stellen Computerviren eine wirkliche Bedrohung dar." Auf der Website von Interpol sind deshalb Sicherheits-Checklisten für Privatpersonen und Unternehmen einzusehen, zudem publiziert Interpol eine Liste mit aktuellen Viren, die im Umlauf sind. Allerdings endet die Viren-Liste der Fahnder aus Lyon im April. Aktuelle Würmer wie etwa homepage.vbs oder symantec.vbs sind nicht aufgeführt. Zugang zu detaillierteren Angaben im so genannten "Interpol Computer Crime Manual" haben nur autorisierte Justiz- und Polizeimitarbeiter.

Auch aus Sicht von Sicherheitsexperten ist der Nutzen des Interpol-Angebots nur gering. Kritik wurde vor allem am Umstand geübt, dass das Angebot keine konkreten Vorschläge unterbreitet, wie sich Firmen und Regierungen gegen Viren- und Hackerattacken schützen können. Andere witzelten bereits, die Anti-Viren-Sektion sei wohl von einem Interpol-Mitarbeiter zusammengestellt worden, der gerade von einem Workshop über Netzwerksicherheit zurückgekehrt sei. Nicht wenige unabhängige Websites böten deutlich mehr Informationen.

Doch für die inhaltliche Überarbeitung der Antiviren-Seiten, so ist zu hören, naht bereits Hilfe. Finjan, eine Firma für Sicherheitssoftware, hat bereits ihre Dienste angeboten. Sie will der Organisation detailliertere Informationen über Viren anbieten, um künftig auch schneller über aktuelle Viren zu informieren. (Nick Lüthi/ Andreas Grote) / ()