Intuit-Chef verlangt "Betriebssystem-Neutralität"

In seiner am Montag vom US-Justizministerium veröffentlichten schriftlichen Zeugenaussage hat Intuit-CEO William Harris zwischen den Zeilen zu einer staatlichen Kontrolle von Windows aufgerufen.

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Von
  • Wolfgang Stieler

In seiner am Montag vom US-Justizministerium veröffentlichten schriftlichen Zeugenaussage hat Intuit-CEO William Harris zwischen den Zeilen zu einer staatlichen Kontrolle von Windows aufgerufen. Für Computerbenutzer und Provider, so Harris, sei Windows so wichtig wie der "Wählton bei der Benutzung des Telefons". Zudem bekomme das Internet zunehmend generelle wirtschaftliche Bedeutung. Wie auch bei Verkehrswegen oder der Energieversorgung müsse die US-Regierung daher die Betriebssystem-Neutralität (operating system neutrality) sicherstellen. Auf der Homepage des Herstellers der Finanzsoftware Quicken ist eine Zusammenfassung der 47 Seiten umfassenden Zeugenaussage veröffentlicht. Harris soll ab Montag (Ortszeit) vor Gericht aussagen.

Microsoft wies den Angriff scharf zurück. Der Prozeß sei so heruntergekommen, daß jeder neidische Konkurrent nach Washington kommen könne, um die Regierung als Waffe zu gebrauchen.

Unterdessen hat das Bezirksgericht Connecticut die Klage von Bristol-Technologys gegen Microsoft zugelassen. Bristol hatte Mitte August 98 Klage erhoben und verlangt, daß Microsoft den Quellcode von Windows-NT offenlegt. Nur so hätten kleine Software-Unternehmen eine Chance, wettbewerbsfähige Produkte zu entwickeln. Den Antrag auf eine entsprechende einstweilige Verfügung gegen Microsoft wies Bezirksrichterin Janet Hall allerdings zurück. (wst)