Iran: Demonstrationen gegen die Verhaftung von Mussawi und Karrubi

Die Regierung bestreitet Berichte über die Festnahmen, läßt aber ein härteres Vorgehen gegen "Konterrevolutionäre" ankündigen

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Aus Iran, vor allem aus Teheran, aber auch aus anderen Städten wie Maschhad, Schiras oder Isfahan, wurde gestern von Demonstrationen berichtet.

Staatliche Sicherheitskräfte, die angeblich zahlreicher, oft in Zivil, auf den Straßen waren als am 14. und 20 Februar, gingen mit Tränengas und Prügel gegen Demonstranten vor; von Oppositionsmedien kamen Berichte über härteres Vorgehen und von Massenverhaftungen, die aber nicht verifiziert werden konnten.

Anlass der Demonstrationen ist die seit Sonntag kursierende Nachricht von der Verhaftung der beiden Reformpolitiker Mussawi und Karrubi und deren Verschleppung an einen unbekannten Ort. Die Regierung bestritt die Meldung, die von Familienangehörigen und Oppositionellen bestätigt wird, und weigerte sich, Fragen aus dem Ausland zu dem Aufenthaltsort der beiden Politiker zu beantworten.

Nach offizieller Darstellung sollen die beiden Politiker nicht im Gefängnis, sondern zuhause sein. Dies bestätigte auch Press.TV, der staatlich finanzierte iranische Fernsehsender - mit der Ankündigung des Sprechers der iranischen Justiz Gholam-Hossein Mohseni-Ej, dass bald schärfere Maßnahmen gegen die "Konterrevolutionäre" durchgeführt würden.

Die Nachricht von der Festnahme der beiden Politiker wird von der Nachrichtenagentur Fars als Falschinformation und Manipulation dargestellt, die von den verhassten Volksmudschahedin (Mojahedin-e Khalq Organization - MKO) in Welt gesetzt worden sei.