Isilon bereitet sich auf den Einstieg in den Enterprise-Markt vor

Der auf geclusterte Speichersysteme fokussierte Hersteller drängt mit neuen Produkten, Funktionen und Partnerschaften in das Geschäft mit großen Unternehmen. Dafür benötigt Isilon aber auch zusätzliche Vertriebspartner im Channel.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 3 Min.

Roland Voelskow, Regional Manager Central Europe, Isilon

(Bild: Isilon)

Der auf geclusterte Speichersysteme fokussierte Hersteller drängt mit neuen Produkten, Funktionen und Partnerschaften in das Geschäft mit großen Unternehmen. In der neuesten Version 5.5 seines Betriebssystems OneFS unterstützt Isilon nun Speicher-Cluster bis zu 144 Nodes statt bisher 96. Die maximale Größe des File-Systems steigt dadurch auf 5,2 Petabyte – bei Verwendung von 1-TByte-Festplatten. Den maximalen Datendurchsatz beziffert Isilon auf 45 GByte/s oder 1,7 Millionen IOPs.

Die lizenzpflichtige Betriebssystemkomponente SyncIQ arbeitet ab der neuen Version 2.5 nun mit blockbasierter Replikation statt auf File-Ebene – wovon sich Isilon eine weitere Leistungssteigerung verspricht, insbesondere wenn nur kleinere geänderte Blöcke übertragen werden müssen. Eine maßgebliche Erweiterung des Produktportfolios hat der Hersteller in Sachen Backup und Archivierung vollzogen: Der neue Backup Accelerator erlaubt die direkte Datensicherung auf einen Bandspeicher via Fibre Channel – im sogenannten LAN-free-Modus. Diese Lösung ist zudem mit verschiedenen Anbietern von Backup-Software wie etwa Atempo, BakBone, EMC, Symantec oder Commvault abgestimmt.

Die angekündigten Verbesserungen sind Teil der Bemühungen des Herstellers, seine Produkte für den Eintritt in den Enterprise-Markt vorzubereiten. Bisher konzentrierte sich Isilon vor allem auf Kunden, die große Datenmengen jenseits von 50 TByte zu verwalten haben – wie beispielsweise Unternehmen aus der Medienbranche, die noch über 50 Prozent des Kundenstamms von Isilon ausmachen. "Bei allen Anwendern, die Volumes oberhalb der kritischen Größe von 16 TByte verwalten müssen, kommen die Vorteile unserer IQ-Cluster zum Tragen", erläutert Roland Voelskow, Regional Manager Central Europe bei Isilon Systems.

Um neue Absatzmärkte im Bereich der Großunternehmen zu erreichen, fehlten dem Hersteller aber noch einige entscheidende Funktionen, wie beispielsweise vollständiger SNMP-Support für die Integration der Cluster in unternehmensweite Verwaltungsapplikationen wie Tivoli oder OpenView. Auch die Einbindung von Security-Frameworks, insbesondere Support für Anti-Virus-Programme von Trend Micro, McAfee oder Symantec, gehören nach Voelskows Einschätzung zu den notwendigen Voraussetzungen für einen erfolgreichen Einstieg ins Enterprise-Geschäft.

Während Isilon mit Hochdruck an der Implementierung der bisher fehlenden Funktionen gearbeitet hat, bedarf der Vorstoß in neue Marktsegmente aber auch einer Erweiterung der Vertriebsstrategie und der Rekrutierung neuer Partner, wie Europachef Steve Jenkins bereits im vergangenen Jahr angekündigt hatte. In Deutschland, Österreich und der Schweiz kümmert sich inzwischen Thorsten Sonntag als verantwortlicher Channel-Manager um den Ausbau des Partnernetzwerkes.

Seit der CeBIT 2009 verschafft unter anderem die Bremer IPS Vertriebsgesellschaft als erster SmartVAR Platinium-Partner dem Hersteller auch Zugang zu einer Vielzahl weiterer Branchen. Vertriebsbeauftragte und Systemingenieure von IPS arbeiten dabei in enger Kooperation mit den Isilon-Verantwortlichen unmittelbar aus der Firmenzentrale des Herstellers in Neu-Isenburg heraus.

Zentraleuropa-Chef Voelskow erwägt darüber hinaus eine Erweiterung des Distributorennetzwerkes. Bisher vertraut Isilon auf die fachliche Expertise der beiden Value Added Distributoren Zycko Networks und eld Datentechnik. "Wir brauchen aber auch einen VAD, der sich aktiv um die Rekrutierung neuer Fachhandelspartner bemüht", betont Voelskow. Erste Gespräche mit geeigneten Kandidaten aus der Branche habe er bereits geführt, eine Entscheidung sei indessen noch nicht gefallen. In die engere Auswahl hat Voelskow beispielsweise die Bochumer ADN Advanced Digital Network Distribution GmbH genommen. In Sachen Channel-Development vertrauen auch schon andere Storage-Hersteller wie Nexsan und ONstor auf diesen VAD. (map)