Ist das Internet rassistisch?

Laut einer US-Studie gibt es beim Zugang zum Internet eine wachsende Kluft zwischen weißen, scharzen und latein-amerikanischen US-Bürgern.

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Von
  • Jürgen Kuri

Laut einem Report der National Telecommunications and Information Administration (NTIA), einer Abteilung des US-Wirtschaftsministeriums, klafft beim Zugang zum Internet die Schere zwischen farbigen und weißen Amerikanern immer weiter auseinander. Zwar stiegen Computer-Nutzung und Internet-Zugang in den USA ständig weiter an, die tatsächliche Verbreitung sei aber weitgehend von der Zugehörigkeit zu einzelnen Bevölkerungsgruppen geprägt.

Schwarze Amerikaner mit geringem Einkommen und Latein-Amerikaner in ländlichen Gegenden seien die Gruppen mit dem niedrigsten Prozentsatz an Computer- und Internet-Nutzern, berichtet die NTIA. Oft wird der geringe Anteil an Computeranwendern bei schwarzen und latein-amerikanischen US-Bürgern auf das im Vergleich geringere durchschnittliche Haushaltseinkommen zurückgeführt. Erschreckt mußte die Behörde aber feststellen, daß sich Computereinsatz und Internet-Zugang nicht allein am Einkommen festmachen lassen: So besäßen beim Vergleich verschiedener Gruppen mit identischem Haushaltseinkommen 33 Prozent aller weißen Amerikaner einen Computer, aber nur 19 Prozent aller schwarzen Amerikaner. Diese Kluft habe sich zudem seit 1994 um 63 Prozent vergrößert. Auch sei die Wahrscheinlichkeit, daß eine weiße Familie mit geringem Einkommen Zugang zum Internet habe, dreimal so hoch wie bei einer vergleichbaren schwarzen und viermal so hoch wie bei einer entsprechenden latein-amerikanischen Familie. (jk)