Kurz nach historischem Schuldspruch: Donald Trump jetzt mit Account auf TikTok

Während seiner Amtszeit als US-Präsident hat Donald Trump noch versucht, TikTok zu verbieten. Inzwischen ist er dagegen und jetzt auch auf der App vertreten.

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TikTok-Logo auf einem Smartphone, in dem sich die US-Flagge spiegelt.

(Bild: Camilo Concha/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Fast vier Monate nach dem amtierenden US-Präsidenten hat sich nun auch sein Vorgänger und sein Herausforderer bei der kommenden Präsidentschaftswahl auf TikTok angemeldet. Am Samstag hat Donald Trump sein erstes Video hochgeladen und inzwischen bereits mehr als drei Millionen Follower angesammelt. Genauso wie Joe Biden, der ein Gesetz befürwortet, das zu einem Verbot der beliebten Video-App in den USA führen könnte, bedeutet der Schritt auch für Trump eine Kehrtwende. Während seiner Amtszeit hat er noch versucht, ein Verbot von TikTok durchzusetzen, zuletzt hat er sich aber dagegen ausgesprochen. Zwar sei die Anwendung aus China weiterhin ein Sicherheitsrisiko, aber ein Verbot wäre nur zum Vorteil des Facebook-Konzerns Meta, hat er zuletzt argumentiert.

Zur Eröffnung seines Accounts auf TikTok hat Trumps Team einen etwa 13 Sekunden langen Clip von einer Wrestling-Veranstaltung in Newark in New Jersey. Es zeigt unter anderem, wie der 77-Jährige die Arena der "Ultimate Fighting Championship 302" betritt und zum Song "American Bad Ass" von Kid Rock in die Menge winkt. Am Ende sagt er: "Ziemlich guter Einmarsch, oder?" Laut TikTok wurde das Video bereits weit mehr als 50 Millionen Mal angesehen, Trumps Debüt auf der Plattform lief damit rein nach Zahlen um Längen besser als das von Joe Bidens Wahlkampfteam. Der Account des amtierenden US-Präsidenten hat nach vier Monaten gerade mal etwa ein Zehntel der Follower von Donald Trump angesammelt.

Trumps TikTok-Account wurde nur wenige Tage nach dem historischen Schuldspruch gegen den Ex-Präsidenten eröffnet. In New York hatten ihn Geschworene in allen 34 Anklagepunkten wegen illegaler Wahlkampffinanzierung für schuldig befunden, nun könnte er gar zu einer Gefängnisstrafe verdonnert werden. Erst vor zwei Monaten war in den USA ein Gesetz verabschiedet worden, das den TikTok-Eigner ByteDance zwingen soll, die App zu verkaufen. Sonst würde sie verboten. Der Konzern wehrt sich dagegen. Trump hat diesbezüglich seine Meinung geändert, wohl auch, weil er in der App viele, vor allem junge Menschen erreichen kann. Ein anonymer Vertreter von TikTok erklärte Politico, dass es dort doppelt so viele Inhalte zur Unterstützung von Trump gebe, wie solche für Biden.

(mho)