zurück zum Artikel

Jailhouse: Noch'n Hypervisor für Linux

Dr. Oliver Diedrich

Der schlanke Hypervisor Jailhouse des Linux-Teams von Siemens zielt darauf ab, parallel zu einem Linux-System Echtzeit- oder sicherheitskritische Anwendungen auf einer Multicore-CPU auszuführen.

Das Linux-Team von Siemens hat mit Jailhouse [1] einen besonders schlanken Hypervisor für Linux entwickelt. Jailhouse zielt speziell darauf ab, parallel zu einem Linux-System Echtzeit- oder besonders sicherheitskritische Anwendungen auszuführen.

Die Jailhouse-Architektur

(Bild: Siemens)

Dazu werden Multicore-Systeme so partitioniert, dass das Linux-System und Echtzeit-Anwendungen in isolierten Zellen auf eigenen Cores laufen. Jailhouse übernimmt dazu ähnlich wie der Xen-Hypervisor die volle Kontrolle über die Hardware, wird jedoch – anders als Xen – aus einem laufenden Linux-System heraus gestartet. Da der Linux-Kernel dabei die Hardwarekonfiguration übernimmt, benötigt der Hypervisor nur wenige tausend Codezeilen.

Die Jailhouse-Entwicklung steht noch ziemlich am Anfang: Derzeit lässt sich der Hypervisor nur auf der x86-Architektur nutzen; eine Portierung auf ARM-Prozessoren ist geplant. Langfristig könnte Jailhouse sogar in den Linux-Kernel einziehen. Eine Präsentation [2] auf dem KVM Forum 2013 erläutert den aktuellen Stand der Entwicklung. (odi [3])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-2050259

Links in diesem Artikel:
[1] https://github.com/siemens/jailhouse
[2] https://docs.google.com/file/d/0B6HTUUWSPdd-Zl93MVhlMnRJRjg
[3] mailto:odi@ix.de