Japan gehen die Fachkräfte aus

Japanische Schulabgänger neigen immer weniger dazu, sich in einem technischen oder ingenieurswissenschaftlichen Beruf auszubilden.

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Deutschland und die USA stehen mit ihren Befürchtungen, vor einem gravierenden Fachkräftemangel zu stehen, nicht allein. In Japan hat in den vergangenen Jahren die Zahl der Schulabgänger, die sich für eine wissenschaftliche, technische oder ingenieurwissenschaftliche Ausbildung entschlossen haben, stetig abgenommen. Seit 1999 um 10 Prozent auf rund 503.000, berichtet die New York Times. In der gleichen Zeit habe die Zahl der Studierenden in kreativen Fächern oder der Medizin zugenommen.

"Riki banare" – Flucht aus den Wissenschaften – wird dieses Phänomen demnach in Japan genannt. Die Industrie schalte angesichts des Schwunds mittlerweile Werbekampagnen, um technische Berufe schmackhaft zu machen. Außerdem habe sie begonnen, Fachkräfte aus dem Ausland zu akquirieren und Arbeitsplätze nach Vietnam oder Indien zu verlagern. Insgesamt fehlten in Japan rund eine halbe Million Fachkräfte im Technologiesektor. Das Problem werde noch dadurch verstärkt, dass Japan weltweit eine der niedrigsten Geburtenraten hat. (anw)