Java-Patentstreit: Kodak gewinnt erste Runde gegen Sun

Sun soll mit Java drei Patente verletzen, die Kodak 1997 von Wang gekauft hat und die Mechanismen für die Kommunikation zwischen Software-Objekten beschreiben.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der Film- und Kameraspezialist Kodak hat eine erste Runde in seinem Patentstreit mit Sun gewonnen. Ein Gericht in den USA entscheid, dass Sun mit Java drei Patente verletzt habe, die Kodak 1997 von Wang gekauft hat und die Mechanismen für die Kommunikation zwischen Software-Objekten beschreiben. Kodak fordert für die Verletzung seiner Patente von Sun bis zu einer Milliarde US-Dollar an Schadensersatz.

Nach einem Bericht des Rochester Business Journal entschied das Gericht in Rochester, New York, nach rund zweijähriger Verhandlungsdauer, dass Sun tatsächlich die Patente von Kodak verletze; im weiteren Verlauf des Verfahrens, für den die Termine noch nicht feststehen, muss das Gericht nun über die Höhe des Schadensersatzes entscheiden, den es Kodak zugesteht. Unabhängig davon kann Sun gegen das Urteil noch in die Berufung gehen. Sun hatte bereits zu Beginn des Verfahrens verkündet, man werde sich gegen die Ansprüche von Kodak wehren und dies auch vor Gericht entschieden vertreten.

Bei den Patenten, auf die Kodak seine Klage stützt, handelt es sich um die US-Patente 5,206,951 ( Integration of data between typed objects by mutual, direct invocation between object managers corresponding to object types), 5,421,012 ( Multitasking computer system for integrating the operation of different application programs which manipulate data objects of different types) und 5,226,161 (Integration of data between typed data structures by mutual direct invocation between data managers corresponding to data types). Das darin beschriebene System soll eine automatische Zuordnung zwischen Datenobjekten und zugehörigen Applikationsobjekten herstellen, sodass für ein Datenobjekt automatisch die passende Applikation aufgerufen wird. Nach Ansicht von Kodak sind es genau diese Techniken, die Sun mit Java nutzt und weswegen der Unix- und Server-Spezialist gegenüber Kodak lizenzpflichtig wäre. Setzt sich Kodak mit seiner Ansicht in letzter Instanz vor Gericht durch, könnten im äußersten Fall für jede Java-Version, die weltweit eingesetzt wird, Lizenzgebühren fällig werden. (jk)