Java-Streit spitzt sich zu

Die Auseinandersetzung um Java zwischen Microsoft und Sun eskaliert weiter.

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Die Auseinandersetzung um Java zwischen Microsoft und Sun eskaliert weiter. Gestern hat Sun damit gedroht, Microsoft die Java-Lizenz zu entziehen.

Nach Microsofts Angaben wird die Java Virtual Machine des Internet Explorer 4.0 nur ausgewählte Features des JDK 1.1 enthalten. Auf zukünftige JDK-Merkmale wie die Java Foundation Classes (JFC) will Microsoft komplett verzichten -- zugunsten der eigenen Application Foundation Classes (AFC). Als Reaktion droht nun Sun mit einem Entzug der Java-Lizenz. Die Lizenzvereinbarungen beinhalten laut Sun die Verpflichtung, den kompletten Standard zu implementieren.

Ein anderer Schauplatz -- dieselbe Schlacht: In einem offenen Brief wiederholten kürzlich Microsoft, Intel, Digital und Compaq ihre Forderung, Sun möge die Rechte an Java an die International Standards Organisation (ISO) übergeben. Die prompte Antwort von Sun-CEO Scott McNealy lautete: "Wenn Microsoft mit gutem Beispiel vorangeht und Windows freigibt, werden wir darüber nachdenken."

Auch die gestern veröffentlichte offizielle Antwort an die ISO (http://www.javasoft.com/aboutJava/standardization/response.pdf) hält an dieser Position fest. Die ISO-Gremien hatten kürzlich Suns Antrag zur Standardisierung von Java mit einem "kommentierten Nein" beschieden. In der fälligen Antwort, über die eine erneute Abstimmung stattfinden wird, besteht Sun auf seinen Rechten am Warenzeichen Java. Sinngemäß erklärte Scott McNealy, wenn die Bemühungen um eine ISO-Standardisierung nicht erfolgreich verliefen, gäbe es auch andere Standardisierungsgremien. (ju)