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Java für die Grafikkarte als OpenJDK-Projekt vorgeschlagen

Harald M. Genauck

Nahezu zeitgleich zur Initiative des Rootbeer-Projekts ist auch Mitarbeitern von Oracle und AMD die Idee eines "Java für die Grafikkarte" gekommen. Geplant ist nun die Umsetzung innerhalb eines OpenJDK-Projekts.

Offenbar nahezu zeitgleich zur Initiative des Rootbeer-Projekts [1] ist auch Mitarbeitern von Oracle und AMD die Idee eines "Java für die Grafikkarte" gekommen. In einem Beitrag [2] auf der OpenJDK-Mailingliste haben John Coomes, Oracles Leiter der OpenJDK Hotspot Group, und Gary Forst (AMD) den Vorschlag unterbreitet, in einem quelloffenen OpenJDK-Projekt GPUs mit Java nativ über die JVM (Java Virtual Machine) zu unterstützen.

Eine solche Implementierung könnte Java-Anwendungen eine direkte Nutzung von GPU-Leistung und -Fähigkeiten erlauben und spürbare Performanzgewinne erzielen. Vorgeschlagen wird die Verwendung einer Hotspot-JVM. Mit dem Fokus auf der Code-Generierung und der Garbage Collection sollen Anwendungen beschleunigt werden, bei kurzen Kompilierzeiten, geringem Speicherverbrauch und hoher Code-Qualität. Eine mögliche Unterstützung von in einer JVM-gehosteten Programmiersprachen wie JavaScript/Nashorn, Scala und JRuby soll von vornherein ins Auge gefasst werden.

Das Projekt soll auf den Features und Bibliotheken des kommenden Lambda-Projekts aus Java 8 aufsetzen und dabei auch ermitteln, inwieweit etwa Sprach-, JVM- oder Bibliothekserweiterungen im Rahmen des JCP-Prozesses zu standardisieren sind. Zunächst mit John Coomes als Initial-Lead will Oracle das Projekt fördern. Auch AMD [3] möchte sich laut einem Statement von Gary Frost auf der OpenJDK-Mailingliste mit Beiträgen hauseigener Entwickler daran beteiligen. (ane [4])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-1667999

Links in diesem Artikel:
[1] https://www.heise.de/news/Java-fuer-die-Grafikkarte-1665679.html
[2] http://mail.openjdk.java.net/pipermail/discuss/2012-August/002717.html
[3] http://mail.openjdk.java.net/pipermail/discuss/2012-August/002719.html
[4] mailto:ane@heise.de