JavaScript: Client-Framework Aurelia vorgestellt
Aurelia soll als Open-Source-Projekt mit adaptiver Databinding Engine, aber ohne viele Abhängigkeiten beim Erstellen zeitgemäßer Webangebote helfen können und setzt auf ECMAScript 2015 und seinen Nachfolger.
- Julia Schmidt
Das ehemalige Mitglied des AngularJS-2.0-Teams Rob Eisenberg hat eine Vorschauversion des neuen JavaScript-Frameworks für die Clientseite Aurelia vorgestellt. Das quelloffene Tool steht auf GitHub bereit und zeichnet sich wohl unter anderem durch eine adaptive Databinding Engine aus, die bidirektionale Datenbindung zwischen einfachem (Vanilla) JavaScript und dem DOM erlaubt. Darüber hinaus soll ein hoher Grad an Modularisierung und auf Polyfills reduzierte Abhängigkeiten für das Open-Source-Projekt sprechen.
Aurelia nutzt laut Projektbeschreibung Features aus ECMAScript 6 (bzw. ECMAScript 2015) und 7 ohne zusätzliche Bibliotheken. Durch Polyfills und den Einsatz eines Transpilers soll es sich auf heutigen Evergreen-Browsern verwenden lassen. Die Entwickler des Projekts haben zudem wohl großen Wert darauf gelegt, dass die APIs des Frameworks zu Sprachen wie TypeScript, CoffeeScript und AtScript kompatibel sind und Konventionen den Boiler-Plate-Code möglichst gering halten. Auf der Webseite des Projekts steht ein Video zur Verfügung, in dem Eisenberg den Umgang mit dem Framework anhand der Implementierung einer einfachen Anwendung mit Navigationsoptionen demonstriert.
Kommerzielle Unterstützung soll das Anwendungs-Framework von Eisenbergs Unternehmen Durandal bekommen. Aurelia wird als nächste Generation des für die Firma namengebenden JavaScript-Frameworks gehandelt, will aber dessen Möglichkeiten deutlich übertreffen. Nutzern von Durandal 2.x, Angular 1 und 2 sollen demnächst genaue Anleitung zur Migration ihrer Projekte bereitgestellt werden.
Angebote für Training und Consulting sollen demnächst ebenfalls verfügbar sein. Durch das Engagement seines Unternehmens will der Entwickler sicherstellen, dass Aurelia nicht als Freizeitprojekt aufgenommen wird, sondern als veritables Werkzeug für den kommerziellen Einsatz. Derzeit gibt es seinen Angaben zufolge schon Partner aus dem Energie- und Telekommunikationssektor, die bereits erste Anwendungen mit dem Framework umgesetzt haben. Außerdem arbeite man an Möglichkeiten, bestehende Bibliotheken wie Knockout, jQuery und Bootstrap einzubinden und das Framework mit Software wie Visual Studio und Sublime einzusetzen. (jul)