Jenoptik bringt Schulen ans Netz

Unter Führung der Jenoptik statten Unternehmen aus Jena die neun städtischen Gymnasien mit Computer-Technik im Wert von insgesamt 720.000 Mark aus.

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Von
  • Christian Rabanus

Die Jenoptik stattet unter Beteiligung der Jenapharm und der Firma System- und Anwendungs-Beratung für Informationstechnologie Jena (SBI) die neun Gymnasien der Stadt Jena mit so genannten Multimedia-Kabinetten aus. Diese komplett vernetzten Einrichtungen sollen jeweils aus einem Lehrerarbeitsplatz, 15 Arbeitsplätzen für Schüler und einem Server bestehen. Für die Arbeitsplätze kommen Pentium-III-Rechner aus der aktuellen Produktserie von Fujitsu Siemens zum Einsatz. Als Server ist ein Primergy 170 von Fujitsu Siemens vorgesehen. Als Software kommt Windows 2000, Office 2000, das Netzsupportsystem MasterEye, das Antivirenprogramm Norton AV sowie die Internetzugangssoftware AVM Ken! zum Einsatz. Jede Schule erhält zudem einen Laserdrucker (HP 2100 TN), einen Farbtintenstrahldrucker (HP 930 C) und einen Scanner (HP Scanjet 5300 C). Die Internet-Anbindung soll über eine ISDN-Anschluss zu T-Online erfolgen, den die Deutsche Telekom im Rahmen ihres Programms T@School kostenlos zur Verfügung stellt.

Während die Jenoptik den Hauptteil der rund 720.000 Mark übernimmt, die die Ausstattung der Schulen kostet, beteiligt sich Jenapharm mit etwa 80.000 Mark. Die SBI übernimmt die Installation und die Pflege der Systeme über drei Jahre und stiftet die Scanner. Die Hard- und Software hat Fujitsu Siemens zum Sonderpreis zur Verfügung gestellt. Überdies hat man mit den Hardware-Herstellern eine Sondervereinbarung getroffen, in deren Rahmen die Garantie für alle Komponenten auf drei Jahre ausgedehnt wurde. Für die Schulen entstehen also in den nächsten drei Jahren keinerlei Kosten im Zusammenhang mit der Computerausstattung.

Das Engagement der Jenoptik läuft im Rahmen der Initiative D21, einem Zusammenschluss großer deutscher Unternehmen, die erreichen wollen, dass Deutschland im Informationszeitalter eine führende Stellung einnimmt. Ein Schwerpunkt der Arbeit der Initiative ist der Bildungsbereich: Bundesweit koordiniert sie die Zusammenarbeit von Unternehmen und Schulen, um die Ausstattung der Schulen mit moderner Computertechnik zu verbessern. Bislang finden sich solche Private-Public-partnerships aber vor allem im Westen Deutschlands. Der Vorstandsvorsitzende der Jenoptik, Lothar Späth, will verhindern, dass die Schulen im Osten ins Hintertreffen geraten. "Wir wollen mit dieser Aktion ein Signal setzen, das möglichst viele Nachahmer finden soll", erläuterte er.

Thüringens Kultusminister Michael Krapp begrüßte die Aktion. Die Thüringer Schüler sollten nicht nur den Umgang mit der Technik lernen, sagte er. Vielmehr würden die Computer auch zur Wissensvermittlung in anderen Fächern genutzt. Nach Angaben des Kultusministeriums sind bisher 291 Schulen im Freistaat online. Den 330 Regelschulen standen zu Jahresbeginn etwa 4500 Computer mit unterschiedlicher Leistungsfähigkeit zur Verfügung. Im Landeshaushalt sind in diesem Jahr fünf Millionen Mark für Computer-Technik vorgesehen. Mit dem Geld will Thüringen Rechner leasen und Lernsoftware anschaffen. (chr)