JetBrains aktualisiert seine .NET-Tools Rider und ReSharper auf Version 2020.2

Rider erscheint unter anderem mit einer neuen Debugger-API. ReSharper ermöglicht die automatische Bereinigung von Code und führt CL-Tools nun auf .NET Core aus.

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JetBrains aktualisiert seine .NET-Tools Rider und ReSharper auf Version 2020.2

(Bild: nattaphol phromdecha/Shutterstock.com)

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JetBrains hat Version 2020.2 der .NET-Entwicklungswerkzeuge ReSharper und Rider veröffentlicht. Damit schließt JetBrains die Update-Reihe seiner IDEs ab. In den vergangenen Wochen hatte der Toolhersteller bereits IntelliJ IDEA, WebStorm sowie CLion und andere IDEs aktualisiert.

Beide Entwicklungsumgebungen haben eine Nullability-Codeanalyse im Gepäck, die Nullability-Fehler nachverfolgen kann, wenn im Code Dekonstruktion oder foreach-Schleifen enthalten sind. Neu ist außerdem eine Überarbeitung des Unit-Test-Runner - sowohl für das .NET-Framework als auch für den .NET-Core. Für beide Runtimes, die Visual Studio ausführt, lässt sich nun derselbe Runner verwenden. Das reduziert offenbar einige Probleme beim Erkennen, Ausführung und Debuggen von Unit-Tests. Entwickler erhalten darüber hinaus wohl die vollständige Kontrolle über Unit-Test-Hierarchien für .NET-Core-Tests.

Für Entwickler auf der Universal Windows Platform (UWP) dürfte die neu integrierte Unterstützung für kompilierte Bindungen mit x:Bind interessant sein. Beide IDEs erhalten mit dem Update die Möglichkeit, x:Bind-Code aufzulösen sowie mehrere Inspektionen mit den entsprechenden Quick-Fixes vorzunehmen.

Nach den IDEs WebStorm, PhpStorm und IntelliJ IDEA hat auch Rider, eine Cross-Plattform-IDE für .NET-Entwickler Version 2020.2 erreicht. So wie einige der anderen IDEs des Unternehmens zielt das Update auf eine verbesserte Anbindung an Git beziehungsweise GitHub. Das aktuelle Release bringt ein separates Fenster für die Pull Requests. Wer die passenden Berechtigungen hat, kann Änderungsvorschläge aus der IDE heraus mergen oder Team-Mitgliedern zuweisen.

Rider 2020.2 führt außerdem eine neue Debugger-API ein, die zwar offenbar rein optisch nicht viel Neues bietet, doch unter der Haube einige Änderungen bereithält. Geplant als Basis für zukünftige Versionen, soll die neue Schnittstelle Plug-ins mehr Möglichkeiten für den Debugging-Prozess bieten. Neben einer sogenannten Super-Lazy-Wertberechnung mit Möglichkeiten zur Unterbrechung bietet die API die Möglichkeit für eine benutzerdefinierte Wertdarstellung.

Das Update stellt Entwicklern zudem einen Tool zur Verfügung, mit dem sich .NET-Anwendungen oder Websites lokalisieren lassen: Entwickler erhalten im Localization Managers eine Tabelle mit allen Inhalten in bestimmten oder allen .resx-Dateien eines Projekts. Auf diese Weise lassen sich Ressourcen aufspüren, die weder lokalisiert sind, noch verwendet werden. Diese können Nutzer wiederum bearbeiten, umbenennen oder neue hinzufügen.

Hinsichtlich der Spieleentwicklung unterstützt Rider 2020.2 ab sofort Cg- und HLSL-Shader. Neben Hervorhebung der Syntax und semantischer Fehler ermöglicht das Update unter anderem auch Code-Completion und Refactorings. Die IDE versteht nun offenbar Shader-Dateien vollständig, inklusive Makros. Darüber hinaus lässt sie Entwickler zu Makrodefinitionen navigieren und ermöglicht die Erweiterung dieser direkt im Code. Rider 2020.2 liefert zudem eine erste Unterstützung für die Unreal Engine. Interessierte können die Early Access Preview nach einer Registrierung kostenlos nutzen.

Entwickler können die Visual-Studio-Erweiterung ReSharper dahingehend konfigurieren, dass sie beim Speichern einer Datei automatisch eine Codebereinigung durchführt. Die Aktivierung der neuen Funktion erfolgt über ReSharper | Options | Code Editing | Code Cleanup. Unter diesem Pfad findet sich auch die Möglichkeit zum automatischen Speichern der bereinigten Dateien.

ReSharper 2020.1 führte das Backend unter macOS und Linux standardmäßig auf der .NET-Core-Runtime aus und kehrte damit der Mono-Runtime den Rücken zu. Die aktuelle Version führt die Command Line Tools von ReSharper unter Windows, Linux und macOS nun auf .NET Core aus. Mit der Umstellung lassen sich die Tools als globales .NET Core-Tool installieren.

Mit der aktuellen Version haben die Entwickler hinter ReSharper die Navigation zu den Verwendungen von Typen aus externen Assemblies überarbeitet. Außerdem hält die IDE neue Peek-Aktionen bereit, die das Ergebnis gängiger ReSharper-Aktionen in einer Peek-Definition-Ansicht anzeigen sollen. Das Update bringt zudem Aktualisierungen für die C++/CLI-Unterstützung.

Weitere Details lassen sich den Ankündigungsseiten zu ReSharper und Rider entnehmen. Die Tools sind sowohl einzeln als auch im Paket erhältlich. Kostenfreie Varianten wie bei IntelliJ IDEA existieren nicht für alle Nutzer. Wie bei anderen Tools bietet JetBrains sie jedoch unter anderem für Open-Source-Projekte und Studenten an. Seit 2015 gibt es alle IDEs des Herstellers in einem Abomodell, bei dem der Preis innerhalb der ersten drei Jahre sinkt. Der Preis für ReSharper startet für Einzelanwender im ersten Jahr bei 129 Euro, die Ultimate-Variante bei 149 Euro und das Paket mit Rider bei 179 Euro. Rider alleine kostet für Einzelanwender 139 Euro im ersten Jahr.

(mdo)