Jobox: Erweiterung für automatische Serienproduktion mit dem Prusa MK3+

3D-Druck-Serienfertigung ist schwierig, da das Abnehmen des fertigen Drucks und der Start des nächsten von Hand erfolgen muss. Jobox löst dieses Problem.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Heinz Behling

Serienproduktion mit 3D-Druckern lohnt sich vor allem, wenn die Geräte rund um die Uhr laufen. Doch sobald ein Teil fertig ist, muss es vom Druckbett entfernt und der nächste Druckjob von Hand gestartet werden. Die im münsterländischen Nottuln angesiedelte Firma Urbanmaker hat Jobox entwickelt, eine Erweiterung für den 3D-Drucker Prusa MK3+, die dieses Problem löst.

Jobox ist ein automatischer Druckplatten-Wechsler: Sobald ein Druckjob beendet ist, wird das fertige Teil inklusive der Druckplatte, auf dem es entstand, vom Drucker ausgeworfen und gegen eine frische Platte ersetzt. Anschließend startet der Druck des nächsten Teils. Im Plattenmagazin finden bis zu acht Druckplatten Platz. Während des Betriebs können Platten ins Magazin nachgefüllt werden, sodass ein echter Endlos-Betrieb des Printers möglich wird.

Das Plattenmagazin kann bei laufendem Druck nachgefüllt werden.

Die Erweiterung wird als Bausatz geliefert und kann laut Hersteller in 45 Minuten zusammengebaut und in weiteren zehn Minuten am Drucker befestigt werden. Sie besteht aus dem Plattenmagazin und der Clearance Unit. Die Druckplatten sind an ihrer vorderen Kante mit je zwei Mitnehmern ausgerüstet.

Ist ein Druckjob fertig, schiebt der Drucktisch die Mitnehmer der gerade benutzten Platte über einen Rastmechanismus der Clearance Unit. Bei der Rückbewegung des Tisches bleibt die Platte auf der Unit liegen und macht so Platz für die nächste. Die zieht der Tisch an den Mitnehmern aus dem Plattenmagazin und der nächste Druckvorgang startet. Die Platten bestehen aus Federstahl und haften magnetisch auf dem Drucktisch. Sie können beidseitig benutzt werden. Eine Oberfläche ist jeweils glatt, die andere strukturiert. Ihre Größe entspricht den Original-Platten von Prusa. Vor und hinter dem Prusa MK3+ muss entsprechend Platz vorhanden sein.

Knapp 90cm Platz nimmt die Serienproduktionseinheit in Anspruch.

Elektrische Verbindungen sind nicht notwendig, der gesamte Plattenwechsel wird durch die Mechanik des 3D-Druckers vorgenommen. Die Steuerung erfolgt durch zusätzliche GCODE-Befehlssequenzen in den Druckdateien, die sich als Start- bzw. Stoppskripte in die meisten Slicer einsetzen lassen.

Jobox startete zunächst als Kickstarter-Projekt. Die Seriendruck-Erweiterung ist jetzt im Hersteller-Shop bestellbar: Der Preis richtet sich nach der Anzahl der jeweils im Bundle enthaltenen Druckplatten.

(hgb)