Jülich: Nach Nobelpreis jetzt "Silber" in der Top500-Liste der Supercomputer

Mit 167 TeraFlop/s ist JUGENE am Forschungszentrum Jülich jetzt der zweitschnellste Supercomputer der gemeldeten Rechner in der Top500-Liste und zudem das schnellste, zivil genutzte System.

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Von
  • Andreas Stiller

Das Forschungszentrum Jülich kann die nächsten Sektflaschen entkorken. Nach dem Nobelpreis für Peter Grünberg vor etwa einem Monat konnten die Jülicher jetzt den zweiten Platz in der Top500-Liste der Supercomputer mit 167 TeraFlop/s Rechenleistung erreichen. Als zivil genutzter Rechner belegt er sogar den ersten Rang.

Dieses Ergebnis verrieten IBM und das Forschungszentrum schon einmal vorab, die komplette Top500-Liste wird erst am heutigen Montagabend gegen 20:30 mitteleuropäischer Zeit offiziell veröffentlicht. Dann wird die Liste auf der Supercomputer-Konferenz SC07 in Reno im US-Bundesstaat Nevada präsentiert.

Ganz überraschend ist die gute Platzierung des Superrechners "JUGENE" allerdings nicht, haben die Jülicher doch mit IBM schon im Juni den Vertrag für einen BlueGene/P mit 65536 Prozessoren (PowerPC 450 mit 850 MHz) und 223 TeraFlop/s Rechenleistung unterzeichnet. An der Beschaffung waren neben dem Forschungszentrum auch das Land NRW, das BMBF und die Helmholtz- Gemeinschaft beteiligt. Nur dass der Rechner jetzt schon mit voller Rechenleistung in die Top500 eingreift, war ungewiss.

Die Jülicher, deren Forschungszentrum in vielen Köpfen – zum nicht geringen Verdruss der Institutsleitung – selbst 17 Jahre nach der Umbenennung häufig noch in den Medien als Kernforschungsanstalt tituliert wird (und www.kfa-juelich.de kommt weiterhin an ...) , weisen vor allem auf den im Vergleich zu anderen Systemen geringen Energieverbrauch des Supercomputers hin. Andererseits ist er mit seiner spezifischen massiv parallelen Architektur auf bestimmte Problemklassen beschränkt; seine Programmierung erfordert deutlich mehr "Handarbeit" für die Optimierung (sprich Assembler) als bei anderen Architekturen.

Mehr zu der neuen Top500-Liste der Supercomputer (die ein paar weitere Überraschungen bereithalten dürfte) gibt es am heutigen Montagabend hier im Newsticker von heise online und in der kommenden Ausgabe 25/07 von c't. (as)