Julian Assange soll auf Kaution freikommen [Update]

Es sah so aus, als könnte der Wikileaks-Mitgründer Julian Assange noch heute aus der Haft entlassen werden, nachdem er sich bereit erklärt hatte, mit der Polizei zu kooperieren. Doch dann legte die schwedische Staatsanwaltschaft Rechtsmittel gegen den Beschluss des Londoner Gerichts ein.

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Wikileaks-Mitgründer Julian Assange kommt auf Kaution aus britischer Untersuchungshaft frei. Das entschied ein Gericht am heutigen Dienstag in London. Laut BBC soll die Kaution 200.000 britische Pfund (rund 240.000 Euro) betragen. Zuvor hatte sich Assange laut seinen Anwälten sogar bereit erklärt, eine elektronische Fußfessel zu tragen und sich an einem Ort aufzuhalten, der der Polizei bekannt ist.

Bis zur endgültigen Freilassung muss Assange noch in Gewahrsam bleiben, um der Staatsanwaltschaft Gelegenheit zu geben, Rechtsmittel gegen den Beschluss einzulegen. Wenn Assange auf freien Fuß gesetzt wird, muss er nicht nur eine elektronische Fußfessel tragen, sondern auch seinen Pass abgeben.

Der gebürtige Australier wird wegen Vorwürfen sexueller Vergehen von der schwedischen Justiz gesucht, die ihn zu den Anschuldigungen vernehmen will. Vor einer Woche, als Assange festgenommen wurde, hatte der Citiy of Westminster Magistrates' Court seine Freilassung auf Kaution noch abgelehnt. Aus dem Gefängnis rief Assange zuletzt über seine Mutter zum Widerstand auf.

[Update] Die schwedische Staatsanwaltschaft hat innerhalb der vorgeschriebenen Frist Rechtsmittel gegen den Beschluss des Londoner Gerichts eingelegt, Julian Assange gegen Kaution und unter strengen Auflagen aus der Haft zu entlassen. Der Oberste Gerichtshof muss nun innerhalb von 48 Stunden über den Antrag der schwedischen Staatsanwaltschaft entscheiden. Assange verbleibt solange in Haft. (anw)