Jupiter-Sonde JUICE erfolgreich gestartet

Nachdem am Donnerstag der Start abgesagt werden musste, lief am heutigen Freitag für die Jupiter-Mission der ESA alles reibungslos.

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Die Oberstufe der Ariane 5 wird von JUICE getrennt.

(Bild: ESA, Computergrafik)

Lesezeit: 2 Min.

Die Raumsonde Jupiter Icy Moons Explorer, kurz "Juice", ist nun auf dem Weg durchs All. Am heutigen Freitag um 14:14 MESZ hob die Sonde an Bord einer Ariane-5-Rakete vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana ab. Der erste Startversuch am Donnerstag war wegen einer Gewitterwarnung abgebrochen worden.

Seitdem gegen 14:42 Uhr wie geplant die Oberstufe der Ariane 5 abgetrennt wurde, ist Juice allein im All unterwegs. Die ersten Signale von der Sonde kamen ein paar Minuten später als geplant aus dem All in der Empfangsstation New Norcia in Australien an.

Bis kurz nach 15:30 Uhr hatte Juice erfolgreich seine Solarpaneele entfaltet, eine wesentliche Voraussetzung für den Erfolg der Mission. Juice hat zwar Lithium-Ionen-Batterien an Bord, ihre Energie reicht aber nur für ein paar Stunden. Die Solarpaneele mit 85 m2 Fläche – etwa ein halbes Volleyballspielfeld – haben eine elektrische Leistung von 900 Watt.

Juice soll im Juli 2031 nach Vorbeiflügen an Erde und Venus das Jupiter-System erreichen und sich mit seinen zehn Instrumenten an Bord insbesondere um die drei Jupiter-Monde Ganymed, Kallisto und Europa und die Voraussetzungen für Leben kümmern, die sie möglicherweise bieten. Zusammen mit Io sind sie die vier Galileischen Monde, die der italienische Forscher Galileo Galilei 1610 entdeckte.

Nach Vorbeiflügen an den Monden Ganymed, Europa und Callisto soll Juice 2034 in einen Orbit um Ganymed manövriert werden und diesen Mond erforschen. Für die letzte Phase der Mission ist ein polarer Orbit um Ganymed in 500 km Höhe vorgesehen. Falls die Mission verlängert wird, soll Juice in einen 200-Kilometer-Orbit gebracht werden. Juice soll dann das Schwerefeld des Mondes nicht mehr verlassen können und auf Ganymed aufschlagen.

Jupiter-Mission JUICE (15 Bilder)

Künstlerische Darstellung von JUICE im Jupiter-System.
(Bild: ESA)

Neben der ESA beteiligen sich an dem Programm auch die US-Raumfahrtbehörde NASA und ihr japanisches Pendant JAXA. Deutschland beteiligt sich laut dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt mit 21 Prozent an der Finanzierung der Kosten für Entwicklung und Bau der Plattform, des Starts und Betriebs von JUICE. Zusätzlich fließen rund 100 Millionen Euro in die deutschen Beiträge zu sieben der zehn wissenschaftlichen Instrumente auf der Raumsonde. Überwacht wird die Mission im ESA-Kontrollzentrum in Darmstadt.

(anw)