Jupitermond Europa: Kohlenstoffdioxid gefunden, wohl lebensfreundliche Umgebung

Unter der Oberfläche des Jupitermonds Europa gibt es einen Ozean. Nun legt ein Fund nahe, dass es darin mit Kohlenstoff die Basis für erdähnliches Leben gibt.

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Pixelige Kugel mit weißen und hell-/dunkelblauen Flächen

Aufnahme von Europa, weiß die Regionen mit CO₂

(Bild: NASA, ESA, CSA, G. Villanueva (NASA/GSFC), S. Trumbo (Cornell Univ.), A. Pagan (STScI))

Lesezeit: 2 Min.

Das Weltraumteleskop James Webb hat auf dem Jupitermond Europa Kohlenstoffdioxid CO₂ entdeckt. Erste Analysen legen nahe, dass das gefrorene Material seinen Ursprung in dem Ozean unter der Oberfläche hat, wo es also mit Kohlenstoff einen der Grundbausteine für Leben gibt, wie wir es von der Erde kennen. Darüber hinaus lege der Fund auch nahe, dass es Verbindungen zwischen dem Ozean und der Oberfläche gibt. Damit könnten wir unter Umständen einige grundlegende Dinge über dessen Zusammensetzungen erfahren, bevor irgendwann in Zukunft eine Sonde mit einem Bohrer dorthin vordringt, heißt es von der Forschungsgruppe.

Die Entdeckung lege eine potenziell lebensfreundliche Umgebung unter der Oberfläche des Jupitermonds nahe, erklärt das Forschungsteam. Gefunden wurde das Kohlenstoffdioxid demnach in den Gebieten Tara Regio und Powys Regio mit den Instrumenten NIRCam sowie NIRSpec im Rahmen zweier Analysen, die jetzt im Wissenschaftsmagazin Science vorgestellt werden. In den großflächigen Gebieten seien die Eisflächen an der Oberfläche unterbrochen, was auf einen vergleichsweise jungen Austausch mit der darunter liegenden Region hindeute. Der Kohlenstoff habe wahrscheinlich seinen Ursprung in diesem Ozean, heißt es noch. Weil CO₂ auf der Oberfläche des Monds nicht stabil sei, müsse er in vergleichsweise naher Vergangenheit dorthin gelangt sein.

Für den Fund seien lediglich wenige Minuten Beobachtungszeit mit dem modernen Weltraumteleskop nötig gewesen, erklärt das Team noch. Das gebe einen Vorgeschmack darauf, welche "erstaunlichen Erkenntnisse" das Instrument noch liefern werde. Der Fund selbst ist kein Beweis für Leben unter der Oberfläche von Europa, gefunden wurde dort nun aber ein weiterer wichtiger Baustein dafür. Das Weltraumteleskop Hubble habe in Tara Regio bereits Hinweise auf Salz gefunden, das aus dem Gewässer stammt, das CO₂ verfestige nun den Eindruck, dass es dort einen Austausch geben muss, meint das Team. Nicht entdeckt wurden in dem kurzen Beobachtungsfenster aber gasförmige Wolken mit Ursprung in dem Ozean. Weitere Analysen von Europa und anderen Jupitermonden sollen folgen.

(mho)