우주항공청: Südkorea hat jetzt auch eine Weltraumagentur

In der Raumfahrt ist Südkorea kein Neuling, eine eigene Weltraumagentur hatte das Land aber nicht. Das ändert sich nun. Sehr groß ist die KASA aber noch nicht.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 12 Kommentare lesen
Die Erde aus dem All

(Bild: m.elyoussoufi/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Südkorea hat jetzt eine eigene Weltraumagentur: Die Korea AeroSpace Administration (KASA beziehungsweise 우주항공청) wurde am gestrigen Montag gegründet. Als Erstes soll sie sich der Ausarbeitung eines Zeitplans für das Raumfahrtprogramm des ostasiatischen Landes widmen, die Benutzung wiederverwendbarer Raketen vorantreiben, ein eigenes Satellitennavigationssystem und ein Mondlandegerät entwickeln, schreibt die Korea Times. Ziel ist es demnach, im Jahr 2032 einen eigenen Lander auf den Mond zu schicken. Erklärtes Ziel ist es demnach auch, zu anderen Weltraumnationen aufzuschließen, die Abstände seien aber groß, hat KASA-Chef Yoon Young-bin demnach eingestanden.

Laut dem Zeitungsbericht wurde die Gründung der Weltraumagentur durch ein Gesetz ermöglicht, das im Januar verabschiedet wurde. Das sorgt dafür, dass die verschiedenen Regierungsorganisationen, die mit Weltraumprojekten und -politik befasst sind, unter einem Dach zusammengefasst werden. Die Weltraumbehörde hat demnach ein jährliches Budget von etwas über 510 Millionen Euro und gegenwärtig 110 Angestellte. Vorgesehen sind demnach 293 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Das ist noch ziemlich weit von den großen Agenturen anderer Staaten entfernt, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt etwa kommt auf ein Budget von 1,4 Milliarden Euro und über 10.000 Angestellte. Die NASA gibt sogar rund 25 Milliarden Euro aus und beschäftigt über 18.000 Menschen.

Auch wenn Südkorea bislang keine Weltraumagentur hatte, hat das Land in der Raumfahrt Erfolge vorzuweisen. Seit Anfang 2023 kreist der erste eigene Orbiter um den Mond, der prosaische Name Danuri ist eine Zusammensetzung der koreanischen Wörter für "Mond" und "genießen". Offiziell heißt das Gerät auch Korea Pathfinder Lunar Orbiter (KPLO). Mit der Sonde will Südkorea unter Beweis stellen, dass die viertgrößte asiatische Volkswirtschaft mit den Vorreitern Japan, China und Indien mithalten kann. Südkorea hat auch die sogenannten Artemis Accords unterzeichnet, mit denen die NASA das Programm zur bemannten Rückkehr auf den Mond begleitet. Im zweiten Versuch hatte das Land 2022 auch erstmals seine selbst entwickelte Weltraumrakete Nuri ("누리", koreanisch für "Welt") erfolgreich ins All geschickt.

(mho)