KBoxServ: Illegale Streaming-Plattform abgeschaltet

Europol hat zusammen mit Polizeibehörden aus vier europäischen Ländern das in der Schweiz sitzende rechtswidrige Streaming-Netzwerk dichtgemacht.

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So sieht es nun auf kboxserv.com aus.

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Europäische Ermittler haben die Streaming-Plattform KBoxServ zerschlagen. Die Schweizer Betreibergruppe soll mit dem Verkauf von rund 20.000 Multimedia-Boxen und darüber laufenden illegalen Videostreams rund 1,9 Millionen Euro umgesetzt haben. An den Ermittlungen und Razzien waren neben Europol Strafverfolger aus Frankreich, Monaco, den Niederlanden und der Schweiz beteiligt sowie das LKA Hessen und die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main.

Während der Razzien beschlagnahmtes Material.

(Bild: Europol)

Polizeibeamte führten in allen beteiligten Ländern neun Hausdurchsuchungen durch, teilte Europol am Mittwoch mit. Dabei seien elf Server sowie acht Bankkonten beschlagnahmt worden. Drei Verdächtige sollen verhaftet worden sein. Die Ermittler werfen ihnen vor, Teil einer Gruppe für organisierte Kriminalität gewesen zu sein.

Die Schweizer Polizei blockierte die Website, auf der die Multimedia-Inhalte rechtswidrig verbreitet wurden. Auf der beschlagnahmten Domain prangt nun eine Warnung der beteiligten Behörden, die sich über die europäische Staatsanwaltschaft Eurojust koordinierten.

Laut Europol brachte ein Schweizer Unternehmen die Streaming-Box auf den Markt. Über die Plattform seien über 82.000 urheberrechtlich geschützte Filme und Fernsehserien abrufbar gewesen. Die Firma habe eine spezielle Website genutzt, um die Inhalte zu streamen und ihre illegalen Dienste in sozialen Netzwerken beworben.

Ersten Auswertungen zufolge verkaufte das Unternehmen online und über den Einzelhandel rund 20.000 Boxen für je rund 150 Franken. Das Unternehmen soll auch die Server verwaltet haben, über die die Inhalte liefen. Ausgelöst hätten die Ermittlungen Beschwerden von US-Filmstudios bei Schweizer Behörden.

Europol und US-Behörden hatten zuletzt im August mit der Sparks Group ein international agierendes illegales Streaming-Netzwerk ausgehoben. Dabei sollen insgesamt 60 Server in 18 Ländern mit Videos etwa auch von Netflix und Amazon offline gegangen sein. Im Juni nahmen europäische Strafverfolger eine aus Spanien operierende Streaming-Gruppe hoch.

(anw)