Dall-E: Shutterstock will KI-Bildgenerator integrieren und Tantiemen zahlen

Die Bildagentur Shutterstock verkauft vor allem Stockfotos. Bald sollen aber auch Bilder dazu kommen, die der KI-Bildgenerator Dall-E erstellt hat.

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(Bild: OpenAI)

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Kunden des Stockfoto-Anbieters Shutterstock sollen künftig direkt auf dem Portal mit dem KI-Generator Dall-E von OpenAI selbst Bilder generieren können. Das kündigte das US-Unternehmen jetzt an und zeigt damit einen neuen Weg für den Umgang von Bildagenturen mit der Hype-Technologie auf.

Shutterstock hat dazu auch versprochen, dass Künstler und Künstlerinnen, mit deren Werken die Algorithmen trainiert wurden, finanziell kompensiert werden sollen. Wenn ihr geistiges Eigentum genutzt wird, sollen sie Tantiemen bekommen. Ferner will Shutterstock analysieren, wie mit KI-Bildern umgegangen wird.

"Wir erkennen an, dass es unsere große Verantwortung ist, dass wir die aktuelle Entwicklung begrüßen und sicherstellen, dass die innovativen Generierungstechniken auf ethischen Grundsätzen beruhen", begründet Shutterstock-Geschäftsführer Paul Hennessy den Schritt. Man habe schon lange KI-Technik in jeden Teil des eigenen Geschäfts aufgenommen und sei entschlossen, jetzt beste Praktiken für den Umgang mit Dall-E auszuarbeiten. Der Zugang soll in den kommenden Monaten freigeschaltet werden, im Gegenzug untersagt Shutterstock den Verkauf von Kunstwerken, die mit anderen KI-Bildgeneratoren wie Stable Diffusion und Midjourney erstellt wurden. Wie viel das Unternehmen für die Nutzung des geistigen Eigentums zahlen will, geht aus der Mitteilung nicht hervor.

KI-Bildgeneratoren wie Dall-E erschaffen nach Textvorgaben Bilder, trainiert wurden sie mit unzähligen Werken, die im Internet zugänglich sind. In den vergangenen Monaten hat sich um diese Art Software ein regelrechter Hype entwickelt. Die Ergebnisse sind von unterschiedlicher Qualität, aber der Fortschritt ist rasant. Die parallel geführte Diskussion über die Technologie und ihre Folgen für die Kunst hat längst die breite Masse erreicht. Erst Ende September hat die Bildagentur Getty Images den Upload und Verkauf von Illustrationen untersagt, die auf diesem Weg entstanden sind. Als Begründung nannte der Geschäftsführer Sorgen bezüglich der Rechtmäßigkeit und des Urheberrechts solcher Werke.

Gegenüber The Verge hat Craig Peters von Getty Images die Kritik jetzt erneuert. Er meint, "wir sehen Organisationen, Individuen und Unternehmen, die rücksichtslos vorgehen". Dass rechtliche Fragen nicht angesprochen würden, sei das Problem. Teilweise würden sie einfach zur Seite geschoben: "Ich denke, das ist gefährlich. Ich glaube nicht, dass es verantwortungsvoll ist. Ich denke, es könnte illegal sein." Eine Gefahr für das eigene Geschäft seien die Werke jedenfalls nicht. Auch das Aufkommen der Smartphones habe nichts daran geändert, dass Expertise und nicht Masse der entscheidende Faktor sei, um Inhalte zu verkaufen.

(mho)