KI-Update kompakt: Copilot mit GPT-4, Apple MLX, Mistral AI, Animate Anyone

Das "KI-Update" liefert werktäglich eine Zusammenfassung der wichtigsten KI-Entwicklungen.

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Lesezeit: 4 Min.
Von
  • The Decoder
Inhaltsverzeichnis

Der chinesische Technologieriese Alibaba hat ein KI-Modell entwickelt, das aus Bildern Videos erstellen kann. Problematisch: Mit "Animate Anyone" lassen sich Fotos von realen Personen animieren. Das und mehr im KI-Update vom Mittwoch.

Zum ersten Geburtstag seines Chatbots und KI-Assistenten Copilot kündigt Microsoft ein kostenloses Update auf das fortschrittliche OpenAI-Modell GPT-4 Turbo an. Dieses Update soll qualitativ hochwertigere Antworten ermöglichen und bringt den erweiterten Kontext von bis zu 128.000 Token zu Copilot. Zudem integriert Microsoft das neuere DALL-E-3 Modell in den Bing Image Creator und den OpenAI Code Interpreter, um mit Copilot funktionsfähigen Code zu generieren.

Microsoft plant zudem Künstliche Intelligenz stärker in sein bestehendes Ökosystem einzubinden. Beispiele hierfür sind die Verknüpfung der Bilderkennung von GPT-4 Vision mit der Bing-Bildersuche und die Einführung von "Deep Search". Deep Search soll einfache Suchanfragen der Nutzer mithilfe von GPT-4 in detaillierte Suchanweisungen umwandeln und zusätzlichen Kontext hinzufügen, um bessere Suchergebnisse zu erzielen.

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Apple hat ein neues Machine Learning Framework namens MLX entwickelt, das speziell für Apple-Chips optimiert ist. Zusammen mit MLX Data, einer unabhängigen Datenladebibliothek, ermöglicht MLX effiziente Operationen auf unterstützten Apple-Silicon-Geräten. Benutzer können damit verschiedene Aufgaben wie Sprachmodelltraining, Textgenerierung, Bilderzeugung und Spracherkennung ausführen.

Die Einführung von MLX durch Apple könnte die Open-Source-KI-Bewegung fördern, die sich um Modelle wie Metas Llama, Mistral und Stable Diffusion entwickelt. Parallel dazu arbeitet Apple intern an einem LLM-Framework namens Ajax und einem eigenen Chatbot. Um mit ChatGPT und anderen generativen KI-Diensten mithalten zu können, investiert das Unternehmen täglich Millionen US-Dollar in KI-Training.

Das französische KI-Start-up Mistral AI steht kurz davor, eine Bewertung von fast 2 Milliarden US-Dollar zu erreichen. Eine Finanzierungsrunde unter der Führung von Andreessen Horowitz könnte dem Unternehmen bald rund 450 Millionen Euro einbringen. Damit zählt Mistral AI zu den Top-KI-Start-ups in Europa. Im September veröffentlichte Mistral sein erstes Sprachmodell Mistral 7B, das in Benchmarks sogar größere Modelle wie Metas Llama 2 übertrifft. Das Modell ist unter der Apache 2.0-Lizenz verfügbar.

Mistral AI hat im Sommer bereits über 100 Millionen Euro eingesammelt und plant, OpenAI mit einem Open-Source-Ansatz für generative KI herauszufordern. Der Fokus liegt auf Datenschutz, Sicherheit und anpassbaren Modellen für Unternehmen. Die zusätzliche Finanzierung wird dazu beitragen, die KI-Modelle weiterzuentwickeln und die Präsenz von Mistral in Europa auszuweiten.

Mit der neuen Investition übertrifft Mistral AI das deutsche Start-up Aleph Alpha, das im November nach einer Serie-B-Finanzierungsrunde eine Bewertung von knapp 500 Millionen US-Dollar erreichte. Aleph Alpha konzentriert sich auf erklärbare und vertrauenswürdige Ansätze für generative KI und betreibt nach eigenen Angaben das schnellste kommerzielle KI-Rechenzentrum in Europa.

Der chinesische Technologieriese Alibaba hat ein KI-Modell namens "Animate Anyone" entwickelt, das aus Bildern Videos erstellen kann. Mit dieser Technologie können etwa Bilder von Models animiert werden, um sie tanzen zu lassen, ähnlich wie in vielen TikTok-Videos. Doch "Animate Anyone" kann auch reale Personen kopieren und damit die Markenzeichen von Influencern imitieren, die mit Kurzvideos ihr Geld verdienen.

Das KI-Modell wurde explizit mit Videomaterial von bekannten Influencern und Content Creators trainiert, sodass deren Eigenarten und Tänze erkennbar in den generierten Animationen enthalten sind. Alibaba listet auf der Webseite von "Animate Anyone" sogar die Namen der Content Creators, deren Videos verarbeitet wurden, ohne um Erlaubnis zu fragen. Dies wirft rechtliche Fragen auf, da es sich um eine Grauzone handelt, in der die Verwendung von frei verfügbaren Videos für das Training von KI-Modellen bislang nicht eindeutig geregelt ist. Die Möglichkeit, mithilfe von KI-Modellen wie "Animate Anyone" Markenzeichen von Influencern zu kopieren, könnte es für sie schwieriger machen, sich abzuheben, Fans zu gewinnen und Geld zu verdienen.

Podcast: KI-Update

Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Welche Folgen hat generative KI für unsere Arbeit, unsere Freizeit und die Gesellschaft? Im "KI-Update" von Heise bringen wir Euch gemeinsam mit The Decoder werktäglich Updates zu den wichtigsten KI-Entwicklungen. Freitags beleuchten wir mit Experten die unterschiedlichen Aspekte der KI-Revolution.

(vbr)