KI-Update kompakt: Dotdash Meredith, Mistral AI, Visual Effects, Metas Ray-Bans

Das "KI-Update" liefert werktäglich eine Zusammenfassung der wichtigsten KI-Entwicklungen.

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Inhaltsverzeichnis

OpenAI wird dem Verlag Dotdash Meredith jährlich mindestens 16 Millionen US-Dollar für die Nutzung seiner Inhalte zahlen, plus variable zusätzliche Vergütungen. Dies wurde durch die Quartalszahlen der Muttergesellschaft IAC bekannt. Der Deal ist Teil einer Reihe ähnlicher Vereinbarungen mit großen Verlagen: Der Axel Springer Verlag erhält mehrere zehn Millionen Euro, News Corp soll etwa 250 Millionen US-Dollar über fünf Jahre bekommen.

Diese Partnerschaften ermöglichen OpenAI die legale Nutzung der Inhalte für das Training ihrer KI-Modelle und bevorzugte Antworten von ChatGPT mit Informationen dieser Verlage. Allerdings kann OpenAI nicht mit allen Verlagen weltweit solch kostspielige Verträge abschließen, was die verfügbare Datenmenge für das KI-Training einschränkt.

Das französische Start-up Mistral AI rüstet seinen KI-Assistenten Le Chat auf. Der Chatbot erhält Zugriff auf aktuelle Internetinhalte und kann nun auch Bilder generieren. Die Bildgenerierung erfolgt in Zusammenarbeit mit Black Forest Labs. Ein neues Canvas-Interface ermöglicht es Nutzenden, direkt im Chat-Fenster kreativ zu arbeiten. Sie können Dokumente, Präsentationen und Code erstellen sowie Entwürfe bearbeiten.

Parallel stellt Mistral AI das multimodale Modell Pixtral Large vor. Das Modell übertrifft nach Unternehmensangaben in mehreren Benchmarks Konkurrenten wie GPT-4o und Gemini 1.5 Pro. Es kann mit einem 128K-Kontextfenster bis zu 30 hochauflösende Bilder gleichzeitig verarbeiten.

Die KI-Antwortmaschine Perplexity führt neue Shopping-Funktionen ein. US-Nutzerinnen und Nutzer mit Pro-Abo können künftig direkt über die Plattform einkaufen. Das "Buy with Pro" System ermöglicht nach einmaliger Dateneingabe einen One-Click-Checkout mit kostenlosem Versand.

Mit "Snap to Shop" kommt auch eine visuelle Produktsuche. Man kann Fotos hochladen und erhält dann passende Kaufvorschläge – ohne den Produktnamen zu kennen. Die Funktion basiert auf der Integration von Shopping-Plattformen wie Shopify. Parallel startet ein Händlerprogramm. Große Händler können ihre Produktdaten direkt einbinden und haben bessere Chancen, als "empfohlenes Produkt" zu erscheinen.

Bei einem knapp zweistündigen Treffen am Rande des Apec-Gipfels in Lima einigten sich US-Präsident Biden und Chinas Staatschef Xi Jinping darauf, dass die Kontrolle über Atomwaffen nicht an KI-Systeme übertragen werden darf. Der US-Sicherheitsberater Jake Sullivan bezeichnete dies als erste gemeinsame Erklärung dieser Art zwischen beiden Ländern.

Obwohl keine unmittelbare Gefahr bestehe, sieht Sullivan darin einen wichtigen Schritt zur Bewältigung langfristiger strategischer Risiken. Die Einigung gilt als Durchbruch in den Bemühungen um nukleare Sicherheit, nachdem China zuvor Gespräche zur Rüstungskontrolle abgelehnt hatte. Allerdings bleiben beide Staaten skeptisch gegenüber einem generellen Verbot von "Killer-Robotern". Xi kritisierte zudem US-Exportkontrollen für Halbleiter, die Sullivan mit Sicherheitsbedenken verteidigte.

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Hollywood-Star Ben Affleck sieht die Visual-Effects-Branche durch künstliche Intelligenz massiv bedroht. In einem CNBC-Interview warnt der Oscar-Preisträger, dass bisher teure VFX-Arbeiten durch KI deutlich günstiger werden – mit dramatischen Folgen für die Industrie. Die kreative Filmproduktion sieht Affleck dagegen nicht in Gefahr. KI sei nur ein "Handwerker", der existierende Dinge nachahmen und vermischen könne.

Für echte Kunst fehle der KI der nötige Geschmack und das Gespür dafür, wann ein Werk vollendet ist. Affleck sieht in der KI-Technologie auch Chancen für die Unterhaltungsindustrie. Die Automatisierung könnte die Einstiegshürden für unabhängige Filmemacher senken. Die Technologie werde vor allem Hintergrundarbeiten verbessern und es mehr kreativen Stimmen ermöglichen, ihre Filme zu realisieren. Die Technologie werde vor allem Hintergrundarbeiten verbessern, Fehler korrigieren und etwa Farbanpassungen von Kostümen ermöglichen. KI könnte so die Produktion beschleunigen, sodass beispielsweise zwei statt einer Staffel "House of the Dragon" pro Jahr produziert werden könnten. Als neue Geschäftsmöglichkeit nennt Affleck Ideen wie personalisierte Kurzepisoden beliebter Serien. Zuschauer könnten für 30 Dollar kurze, KI-generierte Folgen ihrer Lieblingsserien bestellen. Diese könnten zwar "holprig" sein, aber die Charaktere korrekt darstellen und neue Einnahmequellen erschließen.

Podcast: KI-Update

Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Welche Folgen hat generative KI für unsere Arbeit, unsere Freizeit und die Gesellschaft? Im "KI-Update" von Heise bringen wir Euch gemeinsam mit The Decoder werktäglich Updates zu den wichtigsten KI-Entwicklungen. Freitags beleuchten wir mit Experten die unterschiedlichen Aspekte der KI-Revolution.

Der US-Konzern Meta hat damit begonnen, bestimmte KI-Funktionen für Nutzerinnen und Nutzer seiner Ray-Ban Meta AR-Brille in Frankreich, Italien, Irland und Spanien einzuführen. Seit Montag können User in diesen Ländern per natürlicher Sprache mit Metas KI-Assistenten, Meta AI, interagieren. Im Rahmen dieses Updates wird Meta AI neben Englisch nun auch auf Französisch, Italienisch und Spanisch verfügbar sein.

Mit Meta AI auf der Augmented Reality-Brille könnten Menschen unterwegs Fragen stellen und "erhalten in Echtzeit Antworten und Informationen, Empfehlungen oder sogar kreative Schreibanregungen", preist Meta sein neues Feature an. Die Möglichkeit, Antworten auf Fragen zu dem zu erhalten, was Nutzerinnen und Nutzer sehen, z. B. "Hey Meta, erzähl mir mehr über diese Sehenswürdigkeit", ist dagegen außerhalb der USA, Australien und Kanada weiterhin nicht verfügbar.

Coca-Cola hat seinen klassischen Weihnachts-Werbespot mit generativer KI neu interpretiert. Drei KI-Studios erstellten jeweils eigene Versionen des Spots. Die Studios nutzten hauptsächlich die KI-Modelle Leonardo, Luma und Runway für die Produktion. Das neue Modell Kling ermöglichte besonders realistische Bewegungen.

Für eine Version wurden auch die Gesichter echter Schauspieler verwendet. Die KI-Produktion sparte erheblich Zeit und Kosten. Allerdings mussten einzelne Szenen hundertfach neu berechnet werden. In sozialen Medien gibt es auch Kritik: Der Spot wirke trotz hoher KI-Qualität im Vergleich zum Original manchmal billig und seltsam. Nach Angaben der Produzenten wurden über 10.000 Einzelbilder und 5.000 Videosegmente erstellt. Die Spots sollen weltweit im Fernsehen und digitalen Medien ausgestrahlt werden.

(igr)