KI-Update kompakt: Gemini, Meta GenAI, KI-Pornowächter & Warten auf AI Act​

Das "KI-Update" liefert werktäglich eine Zusammenfassung der wichtigsten KI-Entwicklungen.

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Lesezeit: 4 Min.
Von
  • The Decoder
Inhaltsverzeichnis

Google will mit seinem neuen "Gemini" besser werden als GPT-3.5 und die Briten schicken eine KI als Jugendschutzwächter vor Porno-Websites ins Rennen. Das und mehr im täglichen KI-Update von heise online.

Google hat "Gemini Pro" vorgestellt, ein KI-Modell, das in sechs von acht Benchmarks OpenAI's GPT-3.5 übertrumpft. Eine kleinere Version, "Gemini Nano", ist für die Android-App-Entwicklung optimiert. Beide Modelle sind ab dem 13. Dezember über Google Cloud verfügbar und nutzen Googles eigene TPU-KI-Chips. Für Anfang 2024 plant Google die Einführung von "Gemini Ultra", das GPT-4 in Text- und Bildverständnis sowie Codegenerierung schlagen soll. Eine "Advanced"-Version des Chatbots Bard soll Gemini Ultra integrieren.

Gemini ist multimodal und verarbeitet Text, Bilder, Audio, Video und Code. Die Integration in weitere Google-Produkte wie Suche, Anzeigen und Workspace ist geplant. Das Nano-Modell soll auch im Pixel 8 Pro verwendet werden, um etwa Sprachmemo-Zusammenfassungen zu erstellen.

Google präsentierte zudem AlphaCode 2, ein auf Gemini basierendes Code-Modell, das in einem Benchmark doppelt so gut abschneidet wie sein Vorgänger. Ein Veröffentlichungsdatum für AlphaCode 2 wurde jedoch nicht angekündigt.

Mit Gemini Ultra erreicht Google ein konkurrenzfähiges Leistungsniveau gegenüber OpenAI und Microsoft. Es ist das erste Modell, das diese Leistung seit GPT-4 vor neun Monaten erreicht. Dennoch bleiben Fragen offen, etwa, warum es so lange gedauert hat und warum Gemini nur ein wenig besser ist – nähern wir uns den Grenzen der Leistungsfähigkeit großer Sprachmodelle?

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Meta führt bedeutende Aktualisierungen seiner generativen KI-Funktionen in verschiedenen Produkten ein. Dazu gehören präzisere Zusammenfassungen von Suchergebnissen, KI-generierte Kommentarvorschläge und automatisierte KI-Antworten von Influencern auf Instagram. Der Bildgenerator "Imagine with Meta AI", der im Messenger verfügbar ist, wird um die "Reimagine"-Funktion erweitert. Nutzer können damit KI-Bilder durch Textbefehle modifizieren und gemeinsam bearbeiten. In den USA ist der Bildgenerator, der auf Metas Emu-Modell basiert, nun auch über den Browser zugänglich.

Meta plant zudem, seine KI-Chatbots mit einem Langzeitgedächtnis auszustatten und gemeinsam mit Microsoft mehr Chatbots den Zugang zum Internet über den Bing-Algorithmus zu ermöglichen. Diese Aktualisierungen zielen darauf ab, neue Anwendungsmöglichkeiten für KI in sozialen Medien zu schaffen und die Interaktionen zwischen Chatbots und Nutzern natürlicher zu gestalten.

Die britische Medienaufsichtsbehörde Ofcom hat Leitlinien zur Altersverifikation von Online-Pornografie vorgelegt, die eine KI-gestützte Gesichtsprüfung vorsehen. Seit der Einführung des Online Safety Act im Oktober 2023 ist in Großbritannien eine Altersüberprüfung für pornografische Websites und Apps gesetzlich erforderlich. KI-basierte Gesichtserkennung ist zulässig, wenn sie ein Mindestalter von 25 Jahren ermitteln kann, andernfalls sind alternative Verifikationsmethoden erforderlich.

Ofcom schlägt verschiedene Alternativen vor, wie Banküberprüfung, Ausweisvorlage oder Prüfungen über Mobilfunkverträge, Kreditkarten und digitale Wallets. Bei Verstößen gegen die Vorgaben drohen Bußgelder von bis zu 18 Millionen Pfund (ca. 21 Millionen Euro) oder 10 Prozent des weltweiten Jahresumsatzes sowie Haftstrafen.

Kritiker, etwa das Institute of Economic Affairs, äußern Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre der Nutzer und möglicher Verstöße und Missbräuche. Die endgültigen Richtlinien zum Online Safety Act sollen Anfang 2025 veröffentlicht werden und danach verbindlich sein.

Die Verhandlungen über den AI Act, eine wichtige Gesetzgebung für künstliche Intelligenz in der EU, wurden nach 22 Stunden intensiver Diskussionen unterbrochen. Die Gespräche, an denen auch EU-Kommissar Thierry Breton teilnahm, sollen am Freitag um 9 Uhr fortgesetzt werden.

Zwei Hauptstreitpunkte sind bisher noch ungelöst. Zum einen geht es um die Verwendung biometrischer Daten, für die einige Regierungen umfangreiche Sonderregelungen fordern. Grundsätzlich sollen biometrische Daten für Scoring-Zwecke verboten sein. Zum anderen steht die Regulierung von sogenannten Foundation-Models zur Debatte, wobei die Frage im Raum steht, ob und wie diese Modelle überhaupt reguliert werden sollten.

Podcast: KI-Update

Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Welche Folgen hat generative KI für unsere Arbeit, unsere Freizeit und die Gesellschaft? Im "KI-Update" von Heise bringen wir Euch gemeinsam mit The Decoder werktäglich Updates zu den wichtigsten KI-Entwicklungen. Freitags beleuchten wir mit Experten die unterschiedlichen Aspekte der KI-Revolution.

(vbr)