KI-Update kompakt: Musk, Nvidia, Google, Datenmangel
Das "KI-Update" liefert werktäglich eine Zusammenfassung der wichtigsten KI-Entwicklungen.
Elon Musk verspricht leistungsstärkste KI der Welt für Dezember
Elon Musks neues Rechenzentrum "Gigafactory" hat den Betrieb aufgenommen. Mit 100.000 Nvidia H100-Chips ist es laut Musk der weltweit größte GPU-Cluster für das KI-Training. Bis Dezember soll dort die "nach allen Kriterien leistungsstärkste KI der Welt" trainiert werden.
UrsprĂĽnglich hatte Musk das KI-Modell Grok 2 fĂĽr Mai angekĂĽndigt, den Termin aber auf August verschoben. Ende des Jahres soll Grok 3 folgen.
Für Grok 2 nutzte xAI noch 24.000 gemietete GPUs von Oracle. Für Grok 3 baute das Unternehmen seine eigene Infrastruktur auf. Musk plant, bis nächsten Sommer weitere 300.000 der leistungsstärksten Nvidia Blackwell B200 GPUs für xAI zu kaufen.
Das aktuelle Grok-Modell im X-Chatbot erreicht noch nicht das Niveau der Konkurrenzprodukte. Es fiel vor allem durch die Verbreitung von Fake News auf.
Nvidia entwickelt KI-Chip fĂĽr chinesischen Markt
Laut Reuters arbeitet Nvidia an einer Version seiner neuen KI-Chips fĂĽr den chinesischen Markt. Die chinesische Version der "Blackwell"-Chipreihe soll mit den US-Exportkontrollen kompatibel sein und noch in diesem Jahr in Serie gehen.
Die Auslieferung des vorläufig "B20" genannten Chips soll im zweiten Quartal 2025 beginnen. Nvidia will dabei mit dem chinesischen Unternehmen Inspur zusammenarbeiten.
Hintergrund sind die verschärften US-Exportkontrollen für Hochtechnologie nach China seit 2022. Diese sollen Durchbrüche in KI und Supercomputing durch Chinas Militär verhindern.
Chinesische Technologieunternehmen haben dadurch nur begrenzten Zugang zu fortschrittlichen KI-Chips. Nvidia musste bereits frĂĽher gedrosselte Versionen seiner Chips fĂĽr den China-Export entwickeln.
Google entwickelt verbesserte Wettervorhersagen durch KI
Forscher von Google Research haben ein neues Modell zur Wettervorhersage entwickelt. Es kombiniert klassische Berechnungsmethoden mit KĂĽnstlicher Intelligenz.
Das "NeuralGCM" genannte Modell soll die Vorteile beider Ansätze vereinen. Es liefert bei kurz- und mittelfristigen Prognosen vergleichbare oder bessere Ergebnisse als reine KI-Modelle. Auch mit der Ensemble-Vorhersage des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen kann es mithalten.
Ein Vorteil des Hybrid-Modells: Es ist effizienter und weniger komplex als herkömmliche Methoden. Das könnte den Energiebedarf für Wetterberechnungen senken.
Bisher hatten KI-Modelle Schwierigkeiten bei längerfristigen Vorhersagen und der Berechnung verschiedener Szenarien. Das neue Modell kann dagegen auch Klimametriken über Jahrzehnte nachvollziehen.
Die Forscher sehen Potenzial für ähnliche Hybrid-Ansätze in anderen Bereichen wie der Materialforschung. Sie betonen aber auch, dass weitere Forschung nötig ist, um alle relevanten Klimaprozesse zu erfassen.
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KI-Unternehmen droht Datenmangel durch Web-Sperren
Eine Studie zeigt, dass KI-Modelle zunehmend von Trainingsdaten im Web abgeschnitten werden. Der Anteil gesperrter Inhalte in beliebten Datensätzen stieg innerhalb eines Jahres von etwa 1 Prozent auf 5 bis 7 Prozent.
Besonders betroffen sind Nachrichtenwebsites, Foren und Social-Media-Plattformen. Bei Nachrichtenseiten stieg der Anteil vollständig gesperrter Inhalte von 3 auf 45 Prozent.
Diese Entwicklung könnte das Training leistungsfähiger KI-Systeme erschweren oder verteuern. Anbieter hochwertiger Inhalte könnten neue Einnahmequellen erschließen, indem sie Zugang zu ihren Daten verkaufen.
Start-up will KI-gesteuerte NPCs in Videospielen verbessern
Eine Gruppe ehemaliger Google DeepMind-Forscher will mit kĂĽnstlicher Intelligenz frischen Wind in die Welt der Videospiele bringen. Ihr Start-up Artificial Agency hat gerade 16 Millionen Dollar Finanzierung eingesammelt, um Charaktere (NPCs) intelligenter zu machen.
Statt starrer Dialogbäume sollen die KI-NPCs nun eigene Motivationen und Ziele verfolgen. In einer Demo hilft ein KI-Charakter namens Aaron dem Spieler unaufgefordert bei den Vorbereitungen für ein gruseliges Minenabenteuer. Als der Spieler erwähnte, glutenfrei zu essen, entschuldigt sich Aaron und bot stattdessen Hühnchen an.
Die Entwickler versprechen einzigartige Spielerlebnisse ohne aufwendiges Scripting. Doch die KI-Begleiter haben ihren Preis: Derzeit kostet eine fĂĽnfminĂĽtige Interaktion noch einen Dollar, in einem Jahr will das Start-up den Service fĂĽr einen Cent oder weniger anbieten.
(igr)