KI-Update kompakt: Nvidia, Figma, Perplexity, KI-Bike

Das "KI-Update" liefert werktäglich eine Zusammenfassung der wichtigsten KI-Entwicklungen.

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Lesezeit: 6 Min.
Von
  • The Decoder
Inhaltsverzeichnis

Laut einem Bericht von Reuters plant die französische Wettbewerbsbehörde, Nvidia wegen wettbewerbswidriger Praktiken anzuklagen. Damit wäre sie die erste Regulierungsbehörde, die gegen den Chiphersteller vorgeht, nachdem die Nachfrage nach Nvidia-Chips seit der Veröffentlichung von ChatGPT stark gestiegen ist.

Im September letzten Jahres durchsuchte die französische Behörde bereits die lokalen Büros von Nvidia. Die Razzia war Teil einer breiteren Untersuchung des Cloud-Computing-Sektors und folgte der Befürchtung, dass Unternehmen ihre Rechenleistung nutzen könnten, um kleinere Konkurrenten zu verdrängen.

Die französische Wettbewerbsbehörde äußerte Bedenken über die Abhängigkeit der Branche von Nvidias CUDA-Chip-Programmiersoftware und die Investitionen des Unternehmens in KI-orientierte Cloud-Dienstleister wie CoreWeave. Bei Verstößen gegen das französische Kartellrecht drohen Geldbußen von bis zu zehn Prozent des weltweiten Jahresumsatzes.

Auch in den USA führt das Justizministerium Ermittlungen gegen das Unternehmen. Die Europäische Kommission werde ihre vorläufige Untersuchung mutmaßlich vorerst nicht ausweiten, da die französische Behörde den Fall untersucht, so Reuters.

YouTube geht verstärkt gegen KI-generierte Inhalte vor, die das Gesicht oder die Stimme von Personen simulieren. Betroffene können jetzt die Löschung solcher Videos beantragen, wenn sie ihre Persönlichkeitsrechte verletzt sehen. Dazu müssen sie das Datenschutzanfrageverfahren von YouTube nutzen.

Bei der Prüfung der Löschanträge berücksichtigt YouTube verschiedene Faktoren: Ist der Inhalt als synthetisch oder durch KI erzeugt gekennzeichnet? Wird eine Person eindeutig identifiziert? Handelt es sich möglicherweise um eine schützenswerte Parodie, Satire oder etwas von öffentlichem Interesse?

YouTube weist darauf hin, dass eine Löschung die vollständige Entfernung des Videos bedeutet und eine bloße Kennzeichnung als KI-Inhalt nicht zwangsläufig vor einer Löschung schützt.

Figma hat eine Beta-Version einer KI-Funktion deaktiviert, die es Nutzern ermöglichte, per Textprompt Designentwürfe in verschiedenen Stilen und Layouts zu erstellen. Grund dafür waren Vorwürfe, dass die von der KI generierten Designs große Ähnlichkeit mit Apples Wetter-App aufwiesen. In sozialen Medien kursierten Screenshots, die die Übereinstimmungen dokumentierten.

Figma reagierte darauf, indem es die KI-Funktion vorübergehend deaktivierte. Ein Unternehmenssprecher erklärte, man werde die Angelegenheit untersuchen und gegebenenfalls Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass die KI-Modelle keine urheberrechtlich geschützten Designs erzeugen. CEO Dylan Field betonte auf X, dass die Funktion "Make Design" weder auf Figma-Daten, Community-Inhalten noch App-Designs trainiert wurde. Laut CTO Kris Rasmussen liegen der Funktion OpenAIs GPT-4o und Amazons Titan Image Generator G1 zugrunde.

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Die KI-Suchmaschine Perplexity.ai steht aktuell in der Kritik und muss sich einer Untersuchung von Amazon Web Services (AWS) stellen. Es geht dabei um Verstöße gegen die robots.txt-Datei, die Crawler eigentlich ausschließen soll. In den AWS-Nutzungsbedingungen ist festgelegt, dass man sich an diesen Standard halten muss.

Medien wie Wired und Forbes werfen Perplexity vor, trotz Ausschluss durch die robots.txt Inhalte von Webseiten zu scannen und in den eigenen Ergebnissen zu verwenden, ohne ausreichend auf die Quellen zu verweisen. Insbesondere die sogenannten "Pages" von Perplexity, die Wikipedia-Einträgen ähneln, stehen in der Kritik. Forbes moniert, dass eine solche Seite fast ausschließlich auf einer eigenen Investigativrecherche basiert, Perplexity aber nur sehr klein auf Forbes verlinkt.

Perplexity bestreitet, gegen AWS-Richtlinien zu verstoßen und verweist darauf, dass sich ihr Bot wie ein normaler Nutzer verhalte, wenn eine URL direkt eingegeben wird. Dennoch hat Wireds Nachfrage bei AWS zu einer laufenden Untersuchung geführt.

Podcast: KI-Update

Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Welche Folgen hat generative KI für unsere Arbeit, unsere Freizeit und die Gesellschaft? Im "KI-Update" von Heise bringen wir Euch gemeinsam mit The Decoder werktäglich Updates zu den wichtigsten KI-Entwicklungen. Freitags beleuchten wir mit Experten die unterschiedlichen Aspekte der KI-Revolution.

Meta ändert die Kennzeichnung "Made with AI" auf Instagram in "AI info", um den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Fotos anzuzeigen. Das Unternehmen reagiert damit auf Beschwerden von Fotografen, deren Bilder fälschlich mit dem Label versehen wurden, obwohl sie lediglich KI-unterstützte Bearbeitungswerkzeuge wie Photoshop verwendet hatten.

Mit der Änderung möchte Meta verdeutlichen, dass die gekennzeichneten Bilder nicht zwangsläufig vollständig von KI erstellt wurden. Das neue Label löst jedoch nicht das Problem, dass KI-generierte Bilder unentdeckt bleiben können. Um die Verwendung von KI-Werkzeugen zu erkennen, setzt Meta weiterhin auf technische Metadatenstandards wie C2PA und IPTC.

Bosch erweitert sein Smartes System für E-Bikes um KI-gestützte Funktionen, die Nutzern die Reichweitenangst nehmen sollen. Die neue "Range Control"-Funktion nutzt KI, um die Restakkureichweite zu ermitteln und vorherzusagen, mit welchem Akkustand man am Ziel ankommt. Dabei werden Faktoren wie Gesamtgewicht, Streckenprofil und individuelles Fahrverhalten berücksichtigt. Die Prognosen werden während der Fahrt laufend aktualisiert und sollen mit der Zeit immer genauer werden.

Zudem kann nun ein minimaler Akkustand am Zielort festgelegt werden. Das System managt dann selbstständig die Energieabgabe des Motors, um sicherzustellen, dass man mit der gewünschten Reserve ankommt. Über die zugehörige Flow-App wird der Nutzer vorab informiert, wie stark die Motorunterstützung während der Fahrt ausfallen wird.

Auch die Routenplanung wurde mittels KI optimiert. Basierend auf dem bisherigen Fahrverhalten auf ähnlichen Strecken berechnet das System die erwartete Ankunftszeit und macht personalisierte Routenvorschläge. Weitere Neuerungen sind eine verbesserte Navigationsanzeige auf den Kiox-Displays, eine Fernabfrage des Akkuladestands über die App (nur für Flow+-Abonnenten) sowie der neue, reichweitenoptimierte Eco+-Fahrmodus.

(igr)