KI-Update kompakt: OpenAI-Aufsichtsrat, Google-Spam, KI-Personas, Pixel-9-Recall

Das "KI-Update" liefert werktäglich eine Zusammenfassung der wichtigsten KI-Entwicklungen.

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Lesezeit: 7 Min.
Von
  • The Decoder
Inhaltsverzeichnis

Apple und OpenAI wollen künftig enger zusammenarbeiten. Wie die Finanznachrichtenagentur Bloomberg berichtet, soll Apples ehemaliger Marketingchef Phil Schiller als Beobachter in den OpenAI-Aufsichtsrat einziehen.

In seiner Rolle als sogenannter "Board Observer" wird Schiller zwar kein stimmberechtigtes Mitglied, darf aber an Aufsichtsratssitzungen teilnehmen. Eine vergleichbare Position hat auch Microsoft inne, die allerdings bereits Milliarden in OpenAI investiert haben. Apple beteiligt sich dagegen nicht finanziell.

Der 64-jährige Schiller ist seit 2020 als "Apple Fellow" tätig und verantwortet neben speziellen Projekten auch den App Store. Durch seine Präsenz im OpenAI-Aufsichtsrat dürfte Apple tiefere Einblicke in die Abläufe der KI-Firma bekommen.

Google hat als das Tor zum Internet mit der Verbreitung von KI neue Herausforderungen zu bewältigen. Neben der Filterung von Spam und gefährlichen Inhalten muss der Suchmaschinenanbieter nun auch KI-generierte Inhalte erkennen und im Ranking entsprechend berücksichtigen. Das jüngste Core-Update namens "Helpful Content Update" soll besonders hilfreiche Inhalte besser platzieren und kopierte Informationen weniger sichtbar machen. Allerdings scheint dies bisher nicht vollständig zu gelingen.

Untersuchungen und auch ein jüngster Bericht von Wired deuten darauf hin, dass Google weiter Probleme mit Spam und KI-Inhalten hat. Trotz des erklärten Ziels, kopierte und nicht hilfreiche KI-generierte Inhalte weniger prominent anzuzeigen, tauchen solche Webseiten immer häufiger in den oberen Suchergebnissen auf. Teilweise handelt es sich dabei um schlichte Plagiate von Artikeln, die zur Generierung von Werbeeinnahmen erstellt wurden. Es besteht auch die Gefahr, dass auf diese Weise gefährliche Webseiten in den Suchergebnissen erscheinen.

Janine Banks, Developer-Chefin bei Google, sieht in KI jedoch auch Chancen für ein besseres Internet. Zwar glaubt sie nicht, dass durch KI jeder programmieren lernen wird, aber sie erwartet, dass Entwickler schneller arbeiten und mehr Menschen leichter programmieren lernen können. Banks betont, dass die Aufgabe von Google, Informationen zu organisieren und universell zugänglich und nützlich zu machen, angesichts der Millionen von Webseiten wichtiger denn je sei.

Meta hat ein neues KI-System namens 3D Gen vorgestellt, das in weniger als einer Minute hochwertige 3D-Objekte aus Textbeschreibungen erstellen kann. 3D Gen kombiniert dazu zwei bestehende Modelle von Meta: AssetGen für die Generierung von 3D-Objekten und TextureGen für die Texturierung. Diese Integration führt laut Meta zu einer höheren Qualität bei der Erstellung von 3D-Inhalten für immersive Anwendungen.

In Nutzerstudien wurde 3D Gen von professionellen 3D-Künstlern in den meisten Kategorien besser bewertet als führende Branchenlösungen, insbesondere bei komplexen Anfragen. Dabei ist das Tool laut Meta bis zu 60-mal schneller als vergleichbare Systeme.

Meta sieht in 3D Gen einen wichtigen Schritt in Richtung personalisierter, nutzergenerierter 3D-Inhalte, die durch KI-gestützte 3D-Assistenten generiert werden können. Solche Inhalte seien etwa wichtig für den Aufbau virtueller Welten im Metaverse.

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Forscher des Tencent AI Lab Seattle haben eine neue Methode zur Erzeugung synthetischer Daten für das Training von KI-Systemen entwickelt. Dabei werden sogenannte "Personas", also virtuelle Persönlichkeiten, als Multiplikatoren für die Datengenerierung genutzt.

Im Rahmen des Projekts schufen die Wissenschaftler den "Persona Hub", eine Sammlung von einer Milliarde künstlicher Charaktere. Diese Personas werden entweder aus Webtexten abgeleitet oder auf Basis von Beziehungen zu bereits bestehenden Persönlichkeiten generiert. Durch ihre unterschiedlichen Hintergründe können sie vielfältige Datenvarianten erzeugen, ähnlich wie eine zugewiesene Rolle die Ausgabe von Sprachmodellen beeinflusst.

Die synthetischen Personas lassen sich für die Generierung verschiedenster Trainingsdaten einsetzen, etwa mathematische Aufgaben, logische Denkprobleme oder Anweisungen für Sprachmodelle. In einem Experiment erreichte ein mit 1,07 Millionen generierten Matheaufgaben trainiertes 7-Milliarden-Parameter-Modell eine Genauigkeit von 64,9 Prozent im MATH-Benchmark – vergleichbar mit der Leistung von GPT-4, jedoch bei deutlich geringerer Modellgröße.

Die Forscher sehen in ihrer Methode das Potenzial für einen Paradigmenwechsel, bei dem große Sprachmodelle künftig selbstständig vielfältige synthetische Daten erzeugen könnten. Allerdings weisen sie auch auf mögliche Risiken hin, wie die Replikation der gesamten in einem Sprachmodell gespeicherten Wissensbasis.

Podcast: KI-Update

Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Welche Folgen hat generative KI für unsere Arbeit, unsere Freizeit und die Gesellschaft? Im "KI-Update" von Heise bringen wir Euch gemeinsam mit The Decoder werktäglich Updates zu den wichtigsten KI-Entwicklungen. Freitags beleuchten wir mit Experten die unterschiedlichen Aspekte der KI-Revolution.

OpenAI hat eine überarbeitete Version der ChatGPT-App für macOS veröffentlicht, nachdem ein Nutzer auf der Plattform Threads eine schwerwiegende Sicherheitslücke gemeldet hatte. In der ursprünglichen Version speicherte die App alle Chat-Verläufe im Klartext an einem Ort, der für alle Anwendungen auf dem Computer frei zugänglich war. Dadurch bestand die Gefahr, dass sensible Informationen von Malware oder Angreifern abgegriffen werden könnten.

Nachdem das Magazin The Verge OpenAI auf die Schwachstelle aufmerksam gemacht hatte, reagierte das Unternehmen prompt und lieferte eine aktualisierte Version aus. Laut Unternehmenssprecherin Taya Christianson verschlüsselt diese neue Version die Konversationen. Nutzer der ChatGPT-App für macOS sollten daher sicherstellen, dass sie die aktuellste Version installiert haben, um ihre Daten zu schützen.

Die Sicherheitslücke deutet darauf hin, dass die ChatGPT-App für macOS, die erst vor einer Woche für die breite Öffentlichkeit freigegeben wurde, noch nicht vollständig ausgereift ist. Neben dem fehlenden Zugriffsschutz für die Chat-Daten fehlen der App auch noch einige angekündigte Funktionen wie der Plaudermodus, Video- und Screen-Sharing.

Google plant offenbar eine Reihe neuer KI-Funktionen für seine kommenden Pixel 9-Smartphones. Unter der Marke "Google AI" sollen neben bereits bekannten Features wie Circle to Search und Gemini drei ganz neue Funktionen eingeführt werden.

"Add Me" baut auf Googles Best Take Funktion auf und stellt sicher, dass auf Gruppenfotos jeder zu sehen ist. "Studio" könnte ein KI-Bildgenerator ähnlich Apples Image Playground werden.

Die vermutlich spannendste Neuerung nennt sich "Pixel Screenshots". Dabei handelt es sich um eine Art datenschutzfreundlichere Alternative zu Microsofts umstrittener Recall-Funktion. Statt alles automatisch aufzuzeichnen, funktioniert Googles Ansatz nur mit manuell erstellten Screenshots.

Diese werden dann mit Metadaten angereichert und von einer lokalen KI analysiert. So können die Screenshots später nach Inhalten durchsucht und Fragen dazu gestellt werden.

(igr)