KI-Update kompakt: Safe Superintelligence, xAIs Colossus, Ă–ko-Label, IFA

Das "KI-Update" liefert werktäglich eine Zusammenfassung der wichtigsten KI-Entwicklungen.

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Inhaltsverzeichnis

Ilya Sutskever, einer der fĂĽhrenden KI-Forscher und Miterfinder des Chatbots ChatGPT, hat sich eine Milliarde Dollar fĂĽr sein neues Start-up Safe Superintelligence Inc. gesichert. Das erst fĂĽnf Monate alte Start-up wird Dank der Personalie Sutskever bereits mit 5 Milliarden US-Dollar bewertet.

Im Gegensatz zu OpenAI, das schrittweise an fortschrittlicheren KI-Systemen arbeitet und bereits Produkte wie ChatGPT auf den Markt gebracht hat, will das Start-up direkt eine "sichere Super-KI" entwickeln. Chefforscher Sutskever kĂĽndigt an, das Thema Skalierung anders anzugehen als OpenAI, ohne jedoch Details zu nennen. Die eingesammelten Mittel sollen in Rechenleistung und Personal investiert werden, wobei das Start-up laut CEO Daniel Gross an Mitarbeitenden interessiert ist, die sich nicht fĂĽr den aktuellen KI-Hype interessieren. Gross, der zuvor KI-Initiativen bei Apple leitete, betont, dass die Investoren bereit sind, jahrelang Forschung und Entwicklung zu finanzieren, bevor ein Superintelligenz-"Produkt" auf den Markt kommt.

Anthropic hat den Claude Enterprise Plan angekündigt, der Unternehmen eine sichere Zusammenarbeit mit dem KI-Chatbot Claude unter Nutzung internen Wissens ermöglichen soll. Der Plan bietet ein erweitertes Kontextfenster von 500.000 Token, mehr Nutzungskapazität und eine native Github-Integration. Damit können Entwicklerteams gemeinsam mit Claude an kompletten Codebases arbeiten, um neue Funktionen zu entwickeln, Fehler zu beheben oder neue Entwickler einzuarbeiten.

Die Github-Integration ist ab sofort für frühe Nutzer des Enterprise Plans in der Beta-Phase verfügbar und soll im Laufe des Jahres breiter zugänglich gemacht werden. Es ist die erste von mehreren nativen Integrationen, die Anthropic plant, um Claude mit den Datenquellen von Unternehmen zu verbinden. Anthropic betont, dass die Daten der Kunden geschützt seien und nicht zum Training von Claude verwendet würden.

WĂĽrde xAI seinen Supercomputer Colossus im Linpack-Benchmark durchmessen, dĂĽrfte er die Top500-Liste der schnellsten Rechensysteme anfĂĽhren. Glaubt man dem GrĂĽnder Elon Musk, ist Colossus in seiner ersten Iteration mit stolzen 100.000 Nvidia-Beschleunigern vom Typ H100 (Hopper) fertiggestellt und trainiert jetzt das KI-Modell hinter dem Chatbot Grok.

Auf X schreibt Musk, dass der Bau vom Beginn bis zum Abschluss nur rund vier Monate gedauert hat. Für einen Supercomputer dieser Größenordnung ist das ungewöhnlich – insbesondere Fehlerkorrekturen bei der Inbetriebnahme kosten viel Zeit. Doch selbst, wenn man eine nicht perfekte Skalierung der unzähligen Hardware-Komponenten berücksichtigt, hat xAI einen, wenn nicht sogar den weltweit schnellsten Supercomputer. Offiziell taucht er in der nächsten Top500-Liste wahrscheinlich aber nicht auf, da private Firmen nur selten Ergebnisse einreichen.

Unklar ist allerdings, wo xAI kurzfristig 100.000 H100-Module herbekommen hat. Der Dell-Chef Michael Dell lobt öffentlich die Zusammenarbeit beim Bau von Colossus, folglich hatte die Firma ihre Finger im Spiel. Aber nicht nur die Rechenleistung ist enorm, auch der Energiebedarf sprengt alle Vorstellungskraft: Der Hersteller spezifiziert jede H100 mit 700 Watt. Die 100.000 Stück allein kämen somit auf einen Energiebedarf von 70 Megawatt. Hinzu kommen Komponenten wie die Prozessoren und Switches, sowie im erheblichen Maß die Kühlung. Musk will Colossus in den nächsten Monaten noch um weitere 50.000 H100 und 50.000 H200 mit mehr Speicher erweitern. Spätestens dann schießt die elektrische Leistungsaufnahme deutlich über 100 MW, eher sogar gen 200 MW.

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Energieverbrauch von großen KI-Modellen war bisher kaum zu ermitteln. Um hier Abhilfe zu schaffen, schlagen Forscher von Hugging Face und Meta in einem kürzlich in Nature veröffentlichten Paper eine "AI-Energy-Star-Initiative" vor. Ähnlich wie bei der Energy Star Alliance für Computer und Monitore in den USA sollen sich Hersteller verpflichten, ihre KI-Modelle anhand definierter Testaufgaben und Datensätze zu benchmarken. Dazu zählen beispielsweise Bildgenerierung, Bildveränderung, Textverständnis, Übersetzung und Zusammenfassung.

Die verwendeten Datensätze sollen öffentlich zugänglich sein und auch in der Forschung für Benchmarks genutzt werden.

Ziel ist es, den Energieverbrauch pro 1000 Anfragen zu messen und so eine Vergleichbarkeit zwischen den Modellen herzustellen. Die genauen Modelle wurden allerdings nicht genannt. Die Initiatoren hoffen auf eine breite Beteiligung der Industrie inklusive Google und OpenAI. Anwender könnten dann nicht nur nach Fähigkeiten und Eloquenz eines Modells auswählen, sondern auch den Energieverbrauch berücksichtigen.

Podcast: KI-Update

Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Welche Folgen hat generative KI für unsere Arbeit, unsere Freizeit und die Gesellschaft? Im "KI-Update" von Heise bringen wir Euch gemeinsam mit The Decoder werktäglich Updates zu den wichtigsten KI-Entwicklungen. Freitags beleuchten wir mit Experten die unterschiedlichen Aspekte der KI-Revolution.

Die US-Regierung beschuldigt Russland der Einmischung in den aktuellen Präsidentschaftswahlkampf und geht mit einem Paket an Sanktionen dagegen vor. Das Finanzministerium beklagte, Akteure, die vom russischen Staat unterstützt würden, setzten seit Langem eine Vielzahl von Instrumenten wie Künstliche Intelligenz (KI) für Deepfakes sowie gezielte Desinformationen ein, um das Vertrauen in die Prozesse und Institutionen rund um US-Wahlen zu untergraben.

Die USA belegten daher mehrere Personen und Organisationen mit Strafmaßnahmen, darunter Vertreter des staatlichen russischen Senders RT. Das US-Außenministerium kündigte an, Visa für Mitarbeiter von Kreml-unterstützten Medienorganisationen einzuschränken, die mit verdeckten Einflussversuchen in Verbindung stünden. Außerdem lobte die US-Regierung eine Belohnung aus für Hinweise auf eine russische Hacker-Gruppe, der sie ebenfalls Wahleinmischung vorwirft.

Die IFA feiert ihren einhundertsten Geburtstag – und der Messejahrgang 2024 steht ganz im Zeichen der Künstlichen Intelligenz (KI). "Das größte Innovationsthema ist natürlich KI", sagte Messe-Chef Leif Lindner auf dem Messegelände Berlin. KI hält Einzug in allen Technikbereichen auf der Messe – von der Unterhaltungselektronik bis zur Haushaltstechnik. Seit dem vergangenen Jahr steht die IFA unter neuem Management.

Der Branchenverband Gfu hat sich mit dem britischen Veranstalter Clarion Events zusammengetan, um die Messe neu aufzustellen. Die Messegesellschaft Berlin ist nicht mehr selbst als Veranstalter dabei. "Innovation" ist der zentrale Begriff, mit dem sich die Messe verbinden möchte. IFA heißt nun "Innovation für alle" statt "Internationale Funkausstellung". Praktischerweise funktioniert der neue Claim auch auf Englisch.

Beim ersten internationalen Festival für KI-generierte Kurzfilme unter dem Motto "Synthetic Stories, Human Hearts" setzte sich "To Dear Me" von Gisele Tong gegen über 1.000 Einsendungen aus 59 Ländern durch. Der Film erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die mit den Folgen der Scheidung ihrer Eltern kämpft und wurde mit einem OpenSource KI-Modell erstellt.

Eine internationale Jury aus KI-Experten und Filmschaffenden wählte die Gewinnerfilme aus den zwölf Finalisten aus. Zu den Teilnehmern zählten sowohl Profis als auch Amateure. Die Filmemacher sehen in KI ein kraftvolles Werkzeug, das die Filmindustrie in Zukunft verändern wird, etwa durch die Erstellung historischen Filmmaterials.

(igr)