Kachaka-Roboter macht kleine Möbel mobil

Kleine Möbelstücke soll der Roboter Kachaka an beliebige Stellen in einer Wohnung bewegen können. Dabei orientiert er sich an Logistikrobotern.

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Wenn der Mensch nicht zum Regal geht, muss das Regal zum Menschen kommen.

(Bild: Preferred Robotics (Screenshot))

Lesezeit: 3 Min.

Das japanische Roboterunternehmen Preferred Robotics hat mit Kachaka einen autonomen mobilen Roboter für den Hausgebrauch entwickelt, der kompatible kleine Möbelstücke in einer Wohnung anheben und autonom an den vom Anwender gewünschten Ort transportieren kann. Gesteuert wird der Roboter per Sprache und App.

Was für Lagerhäuser gut ist, kann für die eigene Wohnung doch nicht schlecht sein, scheint sich Preferred Robotics bei der Entwicklung von Kachaka gedacht zu haben. Denn dahinter steckt das gleiche Prinzip, wie es in der Logistik angewendet wird, um einfache Container smart und mobil zu machen. Der Unterschied bei Kachaka: Statt dass sich der Roboter unter einen Container schiebt, ihn abhebt und an einen anderen Ort transportiert, erfolgt dies mit kleinen Möbelstücken.

Kachaka ist 240 mm × 387 mm × 124 mm groß und wiegt rund 10 kg. Die Hebeeinheit an der Oberseite kann Möbelstücke bis zu 20 kg stemmen. Das funktioniert über einen Zapfen, der in eine Aufnahme kompatibler Möbelstücke fährt und das Möbel anhebt. Ein passendes Regal, das sich von drei auf eine Ebene umbauen lässt, hat Preferred Robotics bereits im Programm. Das bewegt der Roboter auf Zuruf oder per App an zuvor definierte Punkte in der Wohnung. Das klappt nach Angaben des Herstellers mit einer Geschwindigkeit von bis zu 400 mm/s. Ist der Akku leer, fährt der Roboter zu einer Docking-Station, wie man es von Staubsauger-Robotern kennt. Kachaka kann mehrere verschiedene Möbel anfahren und jeweils an einen anderen Ort transportieren.

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Um in unstrukturierten Umgebungen wie einer Wohnung zurechtzukommen und keine Haustiere zu malträtieren oder an liegengebliebenen Latschen hängenzubleiben, verfügt Kachaka über einen planaren Lidarsensor, Kameras und einen 3D-Sensor. Mit deren Hilfe erstellt er eine Karte seiner Umgebung und erkennt Hindernisse, die er dann umfährt.

Nach Angaben des Herstellers soll der Roboter auch wissen, welche Möbelstücke er gerade buckelt. Unklar ist, ob er dabei deren Abmessungen berücksichtigt, um bei seiner Fahrt nirgends anzuecken. Akustische Rückmeldungen soll der Roboter über Sprache und Soundeffekte geben.

Noch etwas ungelenk äußert sich Preferred Robotics zu den denkbaren Anwendungsmöglichkeiten: Bisher mussten sich Anwender zu ihren Möbeln bewegen, um etwas zu erledigen, nun kommt das Möbel zu ihnen. Ganz überzeugt vom "Warum" scheint das Unternehmen aber offenbar selbst nicht zu sein. "Wir sind sehr gespannt darauf, welche neuen Formen des Lebens entdeckt werden, wenn Kachaka in die Wohnungen der Nutzer und im öffentlichen Bereich kommt."

Eine wahrscheinliche Anwendung für Kachaka dürfte die Verwendung als Assistenzroboter etwa für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen sein. Sie können dann ihre Regale mit Notebook, Essen und Getränken bestücken und auf Zuruf zu sich fahren lassen oder automatisch zu bestimmten Zeiten an vorgegebene Orte.

Ganz preiswert ist das System nicht: Preferred Robotics bietet Kachaka für etwa 2000 US-Dollar, etwa 1860 Euro zusammen mit einem zweigeschossigen Regal an. Dazu kommt noch eine monatliche Abogebühr von 8 Dollar.

(olb)