85 Prozent billiger: Alibaba zeigt die Richtung der Kosten für KI

Alibaba macht seine Large-Language-Modelle um bis zu 85 Prozent günstiger. Das zeigt, bei KI geht der Preiskampf los – nach unten.

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(Bild: Peshkova / Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Qwen-VL, das Vision-Language-Model von Alibaba wird künftig um 85 Prozent günstiger angeboten. Diese Information stammt aus einem WeChat-Beitrag von Alibaba Cloud, schreibt CNBC. Sie zeigt, der Preiskampf um KI-Modelle hat begonnen. Dabei werden aber nicht immer bessere Modelle auch immer teurer, vor allem werden die Modelle wegen der enormen Konkurrenz und mangelnder Unterschiede immer günstiger. Das zeigt sich offenbar zunächst in China, verschont aber auch die westlichen Märkte nicht. Alibaba hatte bereits im vergangenen Jahr auch die Preise für andere Modelle immer wieder gesenkt.

In China gibt es vergleichbare generative KI-Modelle und Anwendungen von gängigen Tech-Unternehmen wie Alibaba, Tencent, Baidu, JD, Huawei und Bytedance. Hinzukommt mit Deepseek etwa ein KI-spezialisiertes Unternehmen, das sein gleichnamiges KI-Model nicht nur kostengünstig trainiert haben soll, sondern auch Open-Source anbietet.

Qwen von Alibaba ist kein Produkt für den Endverbraucher, es handelt sich um KI-Modelle, die von Unternehmen genutzt werden können. Während die Preise für ein Abonnement von ChatGPT weiterhin stabil bei rund 20 Euro pro Monat liegen, haben sich tatsächlich die Kosten für den Zugang zu KI-Modellen auch bei OpenAI, Google und Co verändert. Zum einen sind die Nutzungs-Kosten im B2B-Bereich gesunken, zum anderen haben die Anbieter kleinere, kostengünstigere Modelle auf den Markt gebracht, die immer leistungsfähiger werden.

Wegen der hohen Kosten für das Training von KI-Modellen arbeiten alle Anbieter zudem an Methoden, um dieses günstiger gestalten zu können. Dazu gehört etwa die Model-Distillation, bei der das Wissen eines großen Modells in ein kleines transferiert wird.

Der Kostendruck wird zusätzlich durch zahlreiche Open-Source oder frei verfügbare Modelle angeheizt. Dazu gehört etwa Metas KI-Familie Llama, die kostenlos genutzt werden kann. Allerdings sagt Mark Zuckerberg auch klar, dass das nur möglich sei, weil Meta die KI-Entwicklung quersubventionieren kann. Geld verdient das Unternehmen unter anderem mit Werbung in den sozialen Netzwerken.

Bekannt ist, dass auch OpenAI unter enormem Druck steht, weil das Unternehmen bisher auf Geldgeber angewiesen ist. Entsprechend steht auf der Webseite des Unternehmens auch, man solle Investitionen gleich als Spende verbuchen. Allerdings plant OpenAI die eigene Unternehmensstruktur zu verändern, von einem Non-Profit-Unternehmen zu einem gewinnorientierten Unternehmen – damit auch die Investoren mehr Geld herausbekommen können. Dazu allerdings müsste OpenAI erstmal mehr Geld verdienen. Geplant ist offenbar, dass Modelle wie o1 und o3 zu mehr Einnahmen führen. OpenAI betont deren starke Reasoning-Fähigkeiten, das heißt, sie sollen besonders gut im logischen Denken sein. Auch daran gibt es allerdings Zweifel.

(emw)