Kant zum Nachsurfen

Wissenschaftler der Universität Bonn haben die kompletten Werke und Briefe des vor 200 Jahren verstorbenen Philosophen Immanuel Kant ins Internet gestellt.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Aufklärung online oder das Internet als Hilfe für den "Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit": Wissenschaftler der Universität Bonn haben die kompletten Werke und Briefe des vor 200 Jahren verstorbenen Philosophen Immanuel Kant ins Internet gestellt. Das Kant-Informationssystem erlaubt Nutzern in Zukunft auch den Zugriff auf gescannte Originalschriften, soweit sie noch vorhanden sind.

Inzwischen gibt es weltweit mehrere elektronische Editionen der Werke Kants, die zum Teil kommerziell vertrieben werden. "Unsere Version ist aber die einzige, die wirklich alle Werke, Briefe und auch den handschriftlichen Nachlass mit einbezieht", erklärt der Bonner Kantkenner Professor Dr. Winfried Lenders. "Außerdem wird die Datenbank ständig um neue Ergebnisse der Kantforschung ergänzt, sodass sie immer auf dem aktuellen Stand ist."

Nach Angaben der Wissenschaftler haben Mitarbeiter des Instituts für Kommunikationsforschung und Phonetik und der Abteilung Kantforschung des Philosophischen Seminars bereits zwischen 1960 und 1972 weite Teile von Kants Gesamtwerk elektronisch erfasst -- "anfangs noch auf Lochkarten", erinnert sich Lenders. Seit 2001 fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) das Projekt; soeben wurde es um weitere zwei Jahre verlängert. In den kommenden zwei Jahren wollen die Forscher mit Unterstützung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) die von Kant benutzten Lehrbücher mit seinen persönlichen Notizen elektronisch erfassen und zugänglich machen. (wst)