Kartellbedenken: US-Regierung will Plaid-Übernahme durch Visa verhindern

Eigentlich wollte Visa die Übernahme des aufstrebenden Fintech-Dienstes Plaid schon abgeschlossen haben. Nun muss der Plan vor Gericht bestehen.

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(Bild: Shutterstock/Jacob Lund)

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Das US-Justizministerium hat eine Kartellbeschwerde gegen die geplante, milliardenschwere Übernahme des Finanztechnologie-Unternehmens Plaid durch Visa eingelegt. Die US-Regierung befürchtet, dass Visa mit dem Kauf einen aufstrebenden bedeutenden Wettbewerber neutralisieren würde. Visa verschaffe sich dadurch illegal eine Monopolstellung, die zu höheren Preisen, weniger Innovation und höheren Eintrittshürden für ähnliche Dienste führen würden, zitiert das Wall Street Journal aus der Begründung des Ministeriums.

Visa hatte im Januar angekündigt, Plaid für 5,3 Milliarden Dollar (4,7 Milliarden Euro) übernehmen zu wollen. Eigentlich sollte die Übernahme innerhalb von drei bis sechs Monaten abgeschlossen werden, das hat aber nicht geklappt. Den Widerspruch des US-Justizministeriums weise Visa nun brüsk zurück, berichtet das Wall Street Journal weiter. Die Klage sei "juristisch fehlerhaft und werde von den Fakten konterkariert". Die Kombination von Visa mit Plaid würde substanzielle Vorteile für die Verbraucher bedeuten. Man werde den Plan energisch verteidigen. Visa hat bereits als Risikokapitalgeber in Plaid investiert, hält also bereits einen Anteil.

Plaid verknüpft diverse Zahlungs-Apps mit Bankkonten und stellt damit die Infrastruktur etwa für den in den USA beliebten Dienst Venmo. Irgendwann könnte es Verbrauchern dadurch ermöglicht werden, Zahlungen direkt vom Bankkonto zu Händlern zu transferieren, das Geschäft von Visa würde damit ausgehebelt, so die US-Zeitung. Visa ist vor allem im Lizenzgeschäft tätig. Das Unternehmen vergibt Lizenzen an Banken zur Ausgabe von Zahlungskarten, sowie Lizenzen für die Abrechnung der Transaktionen gegenüber Geschäften und anderen Unternehmen.

(mho)