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Kartendienst Here: BMW-Integration und Tracking für SAP

CES André Kramer
Here und SAP planen Trackingdienst

Der Kartendienst Here will Echtzeit-Tracking für das SAP Transportation Management anbieten.

Der ehemalige Nokia-Kartendienst Here entwickelt für SAP ein Tracking-Verfahren, um beispielsweise Container per GPS zu verfolgen. Die mittlerweile über 500.000 km umfassende HD Live Map will Here noch dieses Jahr auf eine Million Kilometer erweitern.

Here will eine Plattform anbieten, die Sensordaten von Millionen von Fahrzeugen auswertet. Die Fahrzeuge erkennen neue Straßenschilder, glatte Fahrbahnen sowie Staus und übernehmen diese Daten ab einer gewissen Erkennungshöhe als Standard in das dezimetergenaue Kartenmaterial. Laut Here umfasst der Dienst HD Live Map für hochautomatisiertes Fahren aktuell über 555.555 km Kartenmaterial für Nordamerika und Westeuropa. Bis Ende 2018 sollen über eine Million Kilometer zusammenkommen.

Der Kartendienst Here bietet der Automobilindustrie eine Cloud-Plattform für die Auswertung von Sensordaten an. Ein Fahrzeug der E-Klasse liefert beispielsweise 2500 unterschiedliche Daten vom Neigungswinkel der Vorderräder über Daten der Stoßdämpfer bis hin zur Anzahl der Passagiere und dem laufenden Radiosender.

Durchdrehende Räder geben Aufschluss über die Glattheit der Straße, was Here an andere Fahrzeuge weitergibt, um deren Fahrer zu warnen. Bei Staus lassen sich auf diese Weise Unfälle vermeiden, auch wenn das Stauende hinter einer Kurve liegt, die Abstandssensoren des Autos selbst also nicht helfen. Die Warnung geht dabei an den Fahrer; das Auto trifft allenfalls Vorkehrungen, bringt etwa die Bremsbacken in Position oder strafft die Gurte.

Ab Sommer waren die Here-Dienste in der 5er-Serie von BMW vor Staus und unsicheren Straßenverhältnissen.

Ab Sommer warnen die Here-Dienste in BMW-Serienfahrzeugen vor Staus und unsicheren Straßenverhältnissen.

Here gehört zu einem Anteil von zusammengenommen 84 Prozent Audi, BMW und Daimler. Mitte des Jahres werden die Here-Sicherheitsdienste in BMW-Serienfahrzeugen implementiert. Bei Fahrzeugen, die Software-Updates erlauben, lassen sie sich nachrüsten.

Audi, BMW und Daimler haben 2015 die Kartensparte von Nokia gekauft. Intel hat 15 Prozent erworben; Pioneer hält weniger als ein Prozent. In der vergangenen Woche haben Bosch und Continental angekündigt, mit jeweils 5 Prozent einzusteigen [1].

In Kooperation mit SAP will Here einen Tracking-Dienst anbieten, der helfen soll, Fahrzeuge, Container oder andere Gegenstände zu orten. Dabei kommen verschiedene Techniken zum Einsatz, beispielsweise GPS im Freien und Bluetooth-Ortung in Innenräumen. Die Ortsdienste werden ins SAP Transportation Management übernommen, um dort Transport und Logistik überwachen zu können. (akr [2])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-3937542

Links in diesem Artikel:
[1] https://www.heise.de/news/Autozulieferer-Bosch-und-Continental-steigen-bei-Kartendienst-Here-ein-3932938.html
[2] mailto:akr@ct.de