Kasachstan steigt bei AKW-Hersteller Westinghouse ein

Der japanische Elektronik- und Nukleartechnik-Konzern Toshiba verkauft 10 Prozent seiner Westinghouse-Anteile für 540 Millionen US-Dollar an den staatlichen kasachischen Uranerz-Förderer Kazatomprom.

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Von
  • Julian Doß

Toshiba, der japanische Elektronikkonzern, beteiligt das staatliche kasachische Nuklearunternehmen Kazatomprom am US-Atomkraftwerkhersteller Westinghouse Electric. Für 540 Millionen US-Dollar erhält Kazatomprom zehn Prozent von Toshibas Anteilen an Westinghouse. Damit liegt der Kaufpreis um rund 180 Millionen US-Dollar höher, als zuletzt im Juli spekuliert.

Toshiba hatte Westinghouse im Jahr 2006 für 5,4 Milliarden US-Dollar erworben und hält bislang 77 Prozent an dem Unternehmen. Der US-Technologie-Konzern Shaw Group ist mit 20 Prozent an dem ehemaligen Tochterunternehmen von British Nuclear Fuels plc. (BNFL) beteiligt, das japanische Schwerindustrie-Unternehmen IHI hält drei Prozent.

Toshiba, das mit der Übernahme von Westinghouse zum weltweit größten Nukleartechnik-Konzern aufstieg, kauft sich im Gegenzug in eine Uranmine in Kasachstan ein. Künftig hält der japanische Konzern 22,5 Prozent an der Mine im Süden des Landes, an der auch Kazatomprom beteiligt ist.

Im flächenmäßig neuntgrößten Land der Erde sollen 20 Prozent der globalen Uranvorkommen lagern. Beide Parteien versuchen nun strategische Vorteile aus der Kooperation zu ziehen. Kazatomprom, der drittgrößte Uranförderer der Welt, will mit Hilfe der Allianz zum führenden Uranförderer aufsteigen, neue Märkte erschließen und bis 2010 jährlich 15.000 Tonnen Uran gewinnen. Die Übernahme der Anteile muss nun von den Behörden der drei beteiligten Länder abgesegnet werden und soll in einem Monat abgeschlossen sein. (jdo)