Kehrtwende: Apple offenbar doch nicht im Aufsichtsrat von OpenAI

Im Zuge der neuen Zusammenarbeit sollte Apple einen Beobachterposten im Aufsichtsrat von OpenAI bekommen. Ein Rückzug Microsofts ändert auch Apples Pläne.

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Das Logo von OpenAI an der Fassade des Bürogebäudes in San Francisco.

(Bild: Shutterstock/ioda)

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Apple soll nun doch keinen Beobachterposten im Aufsichtsrat von ChatGPT-Entwickler OpenAI erhalten. Die Entscheidung soll in einem Zusammenhang mit dem Rückzug Microsofts aus dem Aufsichtsgremium stehen, berichtet die Financial Times. Sowohl Apple als auch Microsoft fürchteten demzufolge Probleme durch Regulierungsbehörden. Diese achteten vermehrt darauf, inwieweit sich die Big-Tech-Firmen in KI-Start-ups einbringen. Schlimmstenfalls drohen kartellrechtliche Maßnahmen.

Erst Anfang des Monats gab es Berichte, dass der langjährige Marketingchef und heutige Apple Fellow Phil Schiller für Apple in den Aufsichtsrat berufen werden sollte. Der 64-Jährige war zuletzt bei der Vorstellung von Apples Maßnahmen rund um den Digital Markets Act in Europa in Erscheinung getreten. Auch im Streit mit Epic spielte Schiller eine Rolle. Angesichts der neu begonnenen Zusammenarbeit Apples mit OpenAI – in iOS 18 soll es in Siri eine weiterführende Möglichkeit geben, die zu GPT-4o von OpenAI führt – sollte Apple über den Aufsichtsrat einen kurzen Draht zur KI-Firma erhalten.

Stattdessen plant OpenAI einen neuen Ansatz zur Einbindung wichtiger strategischer Partner. Unter der Leitung der kürzlich eingestellten Finanzchefin Sarah Friar sollen regelmäßige Treffen mit Partnern wie Microsoft und Apple sowie Investoren wie Thrive Capital und Khosla Ventures stattfinden.

Der Rückzug Microsofts und der Verzicht Apples erfolgen vor dem Hintergrund wachsender kartellrechtlicher Prüfungen in der EU und den USA. Microsoft betonte in einem Schreiben an OpenAI, dass man weiterhin einer der "wertvollsten Partner" bleibe, die Beobachterrolle im Aufsichtsrat jedoch nicht mehr für notwendig erachte.

Die Entscheidungen der Tech-Giganten könnten weitreichende Folgen für die KI-Branche haben. Während Microsoft mit seiner 13-Milliarden-Dollar-Investition in OpenAI weiterhin eng mit dem Unternehmen verbunden bleibt, signalisiert Apples Zurückhaltung möglicherweise eine vorsichtigere Herangehensweise an KI-Partnerschaften.

(mki)