Besucher statt "Minimond": Asteroid 2024 PT₅ verlässt die Erde wieder
Vor zwei Monaten haben Berichte über einen neuen "Minimond" der Erde für Aufsehen gesorgt. Der hat seinen Besuch beendet, kommt aber im Januar nochmal vorbei.
Zwei Monate, nachdem die Erde einen vorübergehenden Begleiter bekommen hat, verabschiedet sich der "Minimond" 2024 PT5 nun wieder. Der etwa 10 Meter große Asteroid hat zu keiner Zeit eine Gefahr für die Erde bedeutet; seine genaue Flugbahn hatten die beiden Astrophysiker Raúl und Carlos de la Fuente Marcos von der Universidad Complutense de Madrid ermittelt. Der Brocken wurde womöglich einst aus dem echten Mond herausgeschlagen und kreist jetzt mit dem sowie der Erde um die Sonne. Alle paar Jahrzehnte legt er dabei offenbar eine kurze Pause ein und wird kurzzeitig zu einem Begleiter der Erde. Der nächste Besuch steht den beiden Forschern zufolge 2055 an, auch dann wird er wieder zu einem vorübergehenden Begleiter.
Ein Besucher, kein Minimond
Während die beiden spanischen Astrophysiker 2024 PT5 in ihrer Arbeit als "Minimond" bezeichnet haben, hat die US-Weltraumagentur NASA dem Wochen später zumindest leicht widersprochen. Weil der kleine Asteroid zu keiner Zeit komplett von der Gravitation der Erde eingefangen werde, handle es sich rein technisch nicht um einen solchen weiteren Mond unseres Heimatplaneten. Trotzdem hat der Himmelskörper unter dieser Bezeichnung viel Aufmerksamkeit erfahren und auch über seinen neuerlichen Abschied wird jetzt wieder breit berichtet. Dass Asteroiden die Erde nur vorübergehend umkreisen, passiert immer wieder, der Vorgang ist also nicht außergewöhnlich. Die Bahn von 2024 PT5 um die Erde gleicht einem Hufeisen.
Bevor sich 2024 PT5 jetzt aber ganz von der Erde entfernt, wird er ihr im Januar aber noch einmal besonders nahe kommen. Während er von der seit September neunmal so weit entfernt war wie der Mond, wird die Distanz dann auf die fünffache des Mondes sinken. Die NASA will ihn bei dieser Annäherung vor dem endgültigen Abschied beobachten. Sowohl die Brüder de la Fuente Marcos als auch die US-Weltraumagentur weisen darauf hin, dass nicht vollständig gesichert ist, dass es sich bei dem Objekt nicht doch um eine alte Rakete oder anderen Weltraumschrott handelt. Genaue Analysen der Flugbahn würden aber darauf hinweisen, dass es sich wahrscheinlich um ein natürliches Objekt handelt.
(mho)