Kein grünes Licht für Kauf von Sun durch Oracle

Das US-Justizministerium will dem 7,4-Milliarden-Dollar-Deal noch nicht zustimmen, weil die künftige Java-Lizenzierung nicht hinreichend geklärt ist.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 73 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Christian Persson

Im April kündigte Oracle an, den Computerkonzern Sun übernehmen zu wollen. Gestern lief die Frist für die kartellrechtliche Überprüfung aus – mit dem von einigen erhofften Ergebnis, dass das US-Justizministerium dem 7,4-Milliarden-Dollar-Deal noch nicht zustimmte. Die Prüfung werde fortgesetzt, berichtet das Wall Street Journal; den Beteiligten seien weitere Fragen vorgelegt worden.

Oracle-Anwalt Daniel Wall beeilte sich in einer von dem Unternehmen verbreiteten Stellungnahme, die Relevanz des Vorgangs herunterzuspielen: Oracle habe einen guten Dialog mit dem Ministerium geführt und "fast alles" klären können. Es gehe jetzt nur noch um Verfahrensfragen bei der Lizenzierung von Java. Man sei überzeugt, dass auch diese Fragen gelöst werden könnten und dem Abschluss im Sommer dann nichts mehr entgegenstehe. Beobachter rechnen damit, dass der Kauf möglicherweise nur unter besonderen Auflagen genehmigt wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Geschäft daran noch scheitern könnte, wird als sehr gering eingestuft.

In der IT-Szene hatte die Akquisition einige Besorgnis ausgelöst – vor allem hinsichtlich der Frage, ob Oracle den von Sun eingeschlagenen Kurs in Richtung Open Source beibehalten wird. Am 16. Juli sollen die Sun-Aktionäre über die Übernahme abstimmen. (cp)