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Keine Batterie, kein Netzteil: Mini-Roboter kriecht, wenn's feucht ist

Helga Hansen
Ein gebogener Metallstreifen vor einem Zentimetermaß

(Bild: Shin et al., Sci. Robot. 3, eaar2629 (2018))

Der Hygrobot, ein kleiner Roboter aus Südkorea, bewegt sich selbstständig fort, sobald es in seiner Umgebung feucht ist. Umweltfreundlicher als dieser Antrieb geht es kaum.

Wasser als direkter Antrieb – Vorbild für die Hygrobots sind Pflanzen, die ebenfalls nur Feuchtigkeit aus der Luft für Bewegungen nutzen. So schließen sich etwa Tannenzapfen, wenn Regen naht. Ein Einsatzgebiet der Hygrobots könnte die Medizin sein, wenn sie auf feuchter Haut Medikamente verteilen.

Ein Roboter aus einem Metallstreifen kriecht neben einem Zentimetermaß

(Bild: Shin et al., Sci. Robot. 3, eaar2629 (2018))

Die Hygrobots wurden an der Seoul National University in Südkorea entwickelt und kommen in verschiedenen Formen daher, vom einfachen Streifen bis zum T-förmigen Schieber. Sie bestehen jeweils aus zwei Schichten unterschiedlicher Nanomaterialien: eine ist inaktives Polymer, die andere reagiert auf Feuchtigkeit mit Ausdehnung und zieht sich beim Trocknen wieder zusammen. Mit dem Design der Füßchen kann die Bewegung ohne Stromquelle schließlich gesteuert und berechnet werden.

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Eine mögliche Anwendung, das Verteilen von Medikamenten, hat das Team gleich mit getestet. So robbte ein Roboter, der mit Antibiotikum bestrichen wurde, über eine Petrischale, auf der Bakterien verteilt waren. 24 Stunden später wuchsen entlang des Roboterwegs immer noch keine Bakterien auf dem Nährboden.

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Als nächster Schritt sollen weitere Hygrobot-Strukturen entwickelt werden, die weitere Bewegungen möglich machen. Außerdem sollen die Roboter mit Gassensoren ausgerüstet werden, um auf spezifische Gaskonzentrationen mit bestimmten Bewegungen zu reagieren.

Zwei runde Schalen, gefüllt mit rotem Nährboden. Auf der linken ist in der Mitte ein schwach dunkler Streifen zu erkennen. Auf der rechten wachsen um den Streifen herum weiße Bakterienkolonien.

Auf dem Weg des Hygrobots (links) sind nach 24 Stunden keine der weißen Bakterien zu sehen (rechts).

(Bild: Shin et al., Sci. Robot. 3, eaar2629 (2018))

(hch [4])


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