Kernfusion: USA und Japan bauen Partnerschaft aus
Japan und die USA wollen ihre Bemühungen, aus Kernfusion Energie zu gewinnen, stärker koordinieren.
Die Regierungen der USA und Japan wollen gemeinsam die Entwicklung der Kernfusion beschleunigen. DafĂĽr haben das US-Energieministerium und das japanische Technologieministerium nun eine erweiterte strategische Partnerschaft vereinbart. Sie soll ĂĽber bisherige Kooperationen hinausgehen, die sich bislang im gemeinsamen Coordinating Committee on Fusion Energy (CCFE) manifestierte.
Das CCFE soll wahrnehmen und koordinieren, wo es in den USA und Japan komplementäre Bemühungen gibt, die Kernfusion zu entwickeln, und dabei bestehende Herausforderungen angehen. Dazu gehört, geeignetes Fachpersonal zu gewinnen und auszubilden, das für die Entwicklung und später für den Betrieb von Kernfusionskraftwerken benötigt wird.
Japan, USA, ITER und Deutschland
Auch geht es den beiden Ländern darum, zusammen mit der Internationalen Atomenergie-Agentur (IAEA) einen Regulierungsrahmen und Standards für Kernfusionstechnik zu entwickeln. Schließlich könne diese Form der Stromgewinnung nachhaltig und zuverlässig sein, betonen die beiden Ministerien in einer gemeinsamen Mitteilung. Sie könne auch dazu betragen, weltweit das Ziel zu erreichen, netto kein CO₂ mehr freizusetzen.
Neben dem gemeinsamen Koordinierungsausschuss CCFE verweisen Japan und die USA auf ihre Anteile an der Entwicklung des Fusionsforschungsreaktor ITER in Frankreich. In Japan wird derzeit an einem Kernfusionsreaktor gearbeitet, dessen Prototyp im Jahr 2050 fertig sein soll. Zusammen mit GroĂźbritannien arbeiten die USA an einem Fusionsreaktorprototyp, der bis 2040 stehen soll.
Die deutsche Regierung hat sich im März dieses Jahres dazu bereit erklärt, am "Wettrennen" um das erste Fusionskraftwerk teilzunehmen. Dazu will sie ein "Fusionsökosystem" aus Industrie, Start-ups und Wissenschaft aufbauen. Bayern hatte ein solches "Ökosystem" für den Freistaat bereits im September 2023 angekündigt.
(anw)