Kickstarter-Kampagne: 140.000 Dollar für bellendes Portemonnaie

"Smarte" Objekte liegen bei Crowdfunding-Projekten weiterhin voll im Trend: Eine Geldbörse mit Alarmfunktion hat bereits das Mehrfache der angestrebten Summen erreicht.

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Kickstarter-Kampagne: 140.000 Dollar für bellendes Portemonnaie

(Bild: Woolet)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Nico Jurran

Im Zeitalter des Internets der Dinge Geld noch in einem gewöhnlichen Portemonnaie mit sich herumzuschleppen, ist so lame: Für den "modernen Mann" gibt es auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter daher "Woolet", die "dünnste smarte Geldbörse" der Welt. Die darin integrierte Elektronik kommuniziert per Bluetooth Smart (BT 4.0 Low Energy) mit einer App auf dem gekoppelten Smartphone. Droht der Nutzer die Geldbörse zu vergessen oder zu verlieren, macht das Woolet mit Bellen auf sich aufmerksam – wobei je nach Modus entweder die App oder das Portemonnaie selbst Laut gibt.

Die Woolet-App soll die Distanz zur smarten Geldbörse anzeigen können.

(Bild: Woolet)

Diese Idee kommt an: Das Ziel der am 25. Februar gestarteten Kampagne lag ursprünglich bei 15.000 Dollar, bis heute hat die Bluetooth-Börse bereits mehr als das 8-fache eingespielt. Daher würden laut Initiatoren nun auch alle Stretch Goals realisiert. So soll es zusätzlich zu iOS und Android auch eine Windows-App für Woolet geben. Außerdem sollen die Börsen zukünftig zur Apple Watch kompatibel sein.

Mit dem Erreichen der 50.000 Dollar-Hürde ging ein "XL Travel Woolet" an den Start, die 100.000 Dollar- Grenze markierte den Startschuss für das "Woolet Extreme" mit "Gore-Tex", extra verschweißten Nähten und dem "Recco® Rescue System". Auch das Ziel für das Pad und Smartphone Cover zum kabellosen Laden des Woolets ist mit 125.000 Dollar erreicht. Geplant ist, dass die Unterstützer des Projekts ihre Woolets im Mai dieses Jahres erhalten.

Technisch dürfte die Geldbörse als Beacon, also Bluetooth-Funkfeuer, agieren. Die Entfernung zwischen Handy und Geldbörse soll bis zu 30 Metern betragen können. Kommt das Portemonnaie trotz allem einmal abhanden, soll Woolet ein "Crowd Detection Feature" bieten: Nach dessen Aktivierung scannen alle anderen Woolet-Nutzer die Umgebung nach der verlorenen Geldbörse. Sind sie in der Nähe, werden die Ortungsdaten direkt auf das Phone des Suchenden übertragen.

Interessanterweise werben die polnischen Entwickler damit, dass in Woolet eine "selbstladende Batterie" zum Einsatz komme. Für das Energy Harvesting soll dabei "Bewegung" oder "Körperwärme" genutzt werden; abschließend sei dies aber bislang noch nicht entschieden.

Bei aller Technik haben die Hersteller nach eigenen Angaben das Design nicht aus den Augen gelassen. Die in zwei Farben erhältliche Börse soll aus hochwertigem Kalbsleder gefertigt werden und lediglich 125 × 87 mm sowie weniger als 10 mm in der Höhe messen. Sie bietet vier Slots für Karten sowie je ein Fach für Geldscheine und eines für Münzen oder andere Wertgegenstände. (nij)