Ex-Mitarbeiter verklagen Twitter auf 500 Millionen US-Dollar Schadenersatz

500 Millionen US-Dollar Schadenersatz fordern ehemalige Mitarbeiter von Twitter. Twitter und Elon Musk hätten sich nicht an den Abfindungsplan gehalten.

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(Bild: Sergei Elagin/Shutterstock)

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Ehemalige Mitarbeiter haben Twitter und Twitter-Besitzer Elon Musk verklagt. Das Unternehmen habe versprochene Abfindungen nicht wie versprochen ausgezahlt, berichten US-Medien am Mittwoch. Die Kläger fordern Schadenersatz in Höhe von 500 Millionen US-Dollar.

Die Klage wurde am Mittwoch beim US-Bezirksgericht für den nördlichen Distrikt Kaliforniens von mehreren Ex-Mitarbeitern von Twitter eingereicht, die nach der Übernahme Twitters durch Musk Ende Oktober 2022 entlassen worden waren. Neben den 500 Millionen US-Dollar Schadenersatz fordern sie zusätzlich die Einhaltung aller Bedingungen des Abfindungsplans. Sie müssen all das bekommen, was ihnen zusteht, so die Anwälte der Kläger.

Der Abfindungsplan, ein Sozialplan nach dem Employee Retirement Income Security Act, sah vor, dass Twitter weiterhin Leistungen zahlen werde, die im Abfindungsplan zugesichert wurden. Musk und Twitter hätten sich dazu verpflichtet. Die versprochenen Leistungen wurden dann jedoch an Tausende entlassener Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht ausgezahlt, heißt es in der Klageschrift.

"Musk hat den Mitarbeitern anfangs versprochen, dass sich Twitter unter seiner Führung weiterhin an den Abfindungsplan halten würde", sagte Kate Mueting, Anwältin von Sanford Heisler Sharp in Washington, D.C., in einer Stellungnahme. "Er hat diese Versprechungen offenbar gemacht, weil er wusste, dass sie notwendig waren, um Massenkündigungen zu verhindern, die die Durchführbarkeit der Fusion und die Vitalität von Twitter selbst gefährdet hätten", zitiert Variety die Anwältin.

Die Ansprüche seien in dem Abfindungsplan jedoch klar geregelt: Ehemalige Mitarbeiter sollten drei Monatsgehälter erhalten, leitende Angestellte darüber hinaus sechs Monate plus eine Woche für jedes volle Jahr der Betriebszugehörigkeit. Mitarbeiter, die erst kürzer bei Twitter beschäftigt waren, sollten zwei Monatsgrundgehälter erhalten sowie eine Woche für jedes Jahr der Betriebszugehörigkeit. Hinzu kommen Ansprüche aus Aktienbeteiligungen, Boni sowie einen Barbetrag für Krankenversicherungen und die Übernahme von Kosten für Outplacement-Beratungen für drei bis sechs Monate.

Hauptklägerin im Verfahren ist Courtney McMillian, die rund drei Jahre bei Twitter in der Personalabteilung beschäftigt war. Die Anwaltskanzlei Sanford Heisler Sharp hat in ihrem Namen die Klage (PDF) gegen Musk sowie die X Corp., das Nachfolgeunternehmen von Twitter, eingereicht. Die Kanzlei vertritt ehemalige Mitarbeiter von Twitter in insgesamt 11 Sammelklagen und 2000 Schiedsverfahren.

Musk hatte seit der Übernahme von Twitter im Oktober 2022 in vier Entlassungsrunden etwa 80 Prozent der Mitarbeiter entlassen. Die Zahl der Beschäftigten sank von rund 7.800 auf 1.500.

(olb)