Kobo: Neue Tablets und E-Book-Reader

Kobo passt sein Portfolio für digitale Lesegeräte an das von Amazon an: Künftig verkauft das kanadische Unternehmen außer spezialisierten E-Ink-Readern drei Tablets mit 7-Zoll- und 10-Zoll-Display. Außerdem stockt Kobo bei den verfügbaren Inhalten auf.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 47 Kommentare lesen
Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Achim Barczok

Das kanadische Unternehmen Kobo hat drei neue Lese-Tablets und einen Reader mit E-Ink-Display vorgestellt. Zusätzlich soll es für sie ab Herbst mehr Lesestoff geben: Vor allem bei digitalen Magazinen und Kinderbüchern will Kobo aufstocken.

Für mehr kostenlose Texte auf den Kobo-Readern sorgt eine Kooperation mit dem Webdienst Pocket (früher "Read it later"). Über diesen kann man Internet-Artikel zum späteren Lesen abspeichern, zukünftig synchronisiert Pocket optional die dort abgelegten Texte mit den Kobo-Readern und -Tablets und stellt sie auch offline zur Verfügung.

Drei neue Kobo-Tablets: Das Arc 7, das Arc 7HD und das Arc10HD.

Bisher hatte Kobo ein aufs Lesen optimiertes Tablet und mehrere E-Ink-Reader im Programm, nun verschiebt sich bei den Kanadiern der Schwerpunkt Richtung Tablets: Anwender können künftig aus drei unterschiedlichen Tablet-Modellen mit LCD auswählen: dem Kobo Arc 7, dem Arc 7HD und dem Arc 10HD.

Alle drei laufen mit dem einigermaßen aktuellen Android 4.2.2 und haben – anders als Amazons Kindle-Fire-Tablets – das bei Android übliche Set an Google-Diensten vorinstalliert. So kann man beispielweise über Googles Play Store auch auf das Bücherangebot von Google oder per Kindle-App auf das von Amazon zugreifen und ist so nicht auf den Kobo-Shop angewiesen. Aber wie Amazon passt auch Kobo den Startbildschirm stark an und platziert darauf prominent den eigenen Shop und die eigenen Dienste.

Das Arc 10HD fällt mit 10,1 Zoll Displaydiagonale für ein Lese-Tablet sehr groß aus und dürfte sich vor allem für großformatige Magazine eignen – zumal das Display mit 2560 × 1600 Bildpunkten extrem hoch auflöst (300 dpi). Zum Vergleich: Das Retina-iPad bringt es auf 264 dpi. Das Display fällt mit einem Seitenverhältnis von 16:10 länglicher als das vom iPad (4:3) aus. Mit 25 cm Länge und 627 Gramm Gewicht dürfte es für ein Lesegerät relativ unhandlich ausfallen.

Mit der üppigen Innenausstattung sollte das Arc 10HD keine Probleme mit anspruchsvolleren Spielen und 1080p-Videos haben: Als eines der ersten Geräte überhaupt setzt das Arc 10 HD den Tegra 4 als System-on-Chip (SoC) ein. Dem 4-Kerner mit 1,8-GHz-Taktung stehen 2 GByte RAM zur Seite. Von den 16 GByte Flashspeicher stehen ab Werk laut Datenblatt 12,9 zur Verfügung, einen Speicherkarten-Slot hat das Tablet nicht. Im normalen Betriebsmodus läuft das Arc laut Datenblatt knapp 10 Stunden, ein spezieller Lesemodus soll sie auf bis zu 10 Tage verlängern.

Das kleinere Arc 7HD hat dieselbe Auflösung wie das Google-Tablet Nexus 7 (2013), 1920 × 1200 Bildpunkte auf 7 Zoll Diagonale (324 dpi). Dafür ist der Prozessor veraltet, zum Einsatz kommt ein Tegra 3 mit 4 Kernen und 1,7 GHz und 1 GByte RAM. Auch hier ist der Flashspeicher – es gibt eine 16- und eine 32-GByte-Variante [-] nicht per SD-Karte erweiterbar. Für aufwendigere Apps und flüssige 1080p-Videos dürfte aber auch dieser noch vollkommen ausreichen.

Das Arc 7 ist Kobos neues Einsteiger-Tablet und wird der Nachfolger des Arc-Modells aus dem Vorjahr. Es löst mit nur 1024 × 600 Bildpunkten auf 7 Zoll auf, hat einen schwächeren Quad-Core (1,2 GHz) von MTK, 1 GByte RAM und 5,8 GByte freien Speicher (per SD-Karte erweiterbar).

Alle drei Tablets sollen im Oktober dieses Jahres auf den Markt kommen. Das Arc 10HD wird dann für 380 Euro erhältlich sein, das Arc 7HD kostet mit 16 GByte 200 Euro, mit 32 GByte 250 Euro. Das niedriger auflösende Arc 7 gibt es mit 8 GByte schon für 150 Euro.

Technisch nur ein kleiner Fortschritt zum Vorgänger: Der neue E-Book-Reader Aura 6 von Kobo.

Der in schwarz oder pink erhältliche Highend-E-Book-Reader Aura 6 ist der Nachfolger des Kobo Glo: Wie beim Glo ist das Design schlicht, Menü- oder Blättertasten auf der Frontseite gibt es nicht und die Bedienung erfolgt ausschließlich per Touch. Um auch im Dunkeln auf dem Schwarz-Weiß-Display ohne externe Lichtquelle lesen zu können, hat Kobo eine zuschaltbare LED-Beleuchtung integriert.

Die Auflösung des 6-Zoll-Displays mit E-Ink-Technik beträgt 1014 × 758 (212 dpi), in etwa dieselbe wie die des Glo und die der aktuellen Reader-Modelle von Amazon. Die Unterschiede in der Hardware sind zum Vorgänger minimal: Mit 8 mm Dicke ist er etwas dünner als der Glo und mit 174 Gramm Gewicht etwas leichter. Statt 2 GByte sind 4 GByte Flash eingebaut, per MicroSD-Karte lässt sich der Platz erweitern. Der Aura 6 soll schon ab 16. September in Deutschland für 150 Euro verfügbar sein.

Im Sommer hatte Kobo bereits ein Auro-Modell auf den Markt gebracht: Der Aura HD fällt mit 6,8 Zoll Bildschirmdiagonale größer als der Aura 6 aus, ist schwerer und mit 266 dpi ein ganzes Stück höher auflösend. (acb)