Köder-Apps: Entwickler kritisiert Apples Genehmigungsverfahren

Einige Apps im Mac App Store stehen scheinbar kostenlos zum Download. Doch wer sie lädt, wird gleich zur Kasse gebeten, kritisiert ein US-Entwickler.

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App Store

(Bild: dpa, Silas Stein/dpa)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Malte Kirchner

Ein Entwickler kritisiert, dass Apple in seinem App Store Freemium-Anwendungen zulässt, mit denen man ohne Bezahlung nichts anfangen kann. Einige der in den USA meist geladenen kostenlosen Mac-Apps seien völlig funktionslos, wenn Nutzer nicht sofort bezahlen. Dadurch würden sie fälschlich als kostenlos bezeichnet. Der Entwickler Jeff Johnson kritisiert, dass Apple dieses Geschäftsgebaren zulässt. Apple bekommt von jedem In-App-Kauf jeweils einen Prozentanteil ab.

Apps nach dem Freemium-Prinzip sind in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden. Nutzer können die Software kostenlos herunterladen und später dann entweder den vollen Funktionsumfang in der App dazu kaufen oder als Abonnement buchen. Auf diese Weise kann sich jeder erst einmal ein Bild von der Software machen, bevor sie erworben werden muss.

Kurz nach Johnsons Tweet hat der Entwickler der beanstandeten Apps sie aktualisiert. Nun ist es plötzlich möglich, die Apps einige Tage kostenlos zu testen, bevor per In-App-Kauf eine Freischaltung erworben werden muss. Weiterhin gibt es eine Sofort-Kauf-Option. Ob Apple hier nachgeholfen hat, ist nicht bekannt. Ein Entwickler hatte allein neun Apps nach diesem Modell im Mac App Store. Mehrere davon waren in den Download-Charts weit oben.

Laut Apples eigener App Store Review Guidelines ist das von Johnson kritisierte Geschäftsmodell nicht kategorisch ausgeschlossen. Der Leitfaden ist für Entwickler, die eine App für den App Store neu einreichen oder aktualisieren wollen. Wer sich nicht daran hält, wird nicht zugelassen. Apple führt das Sicherheits- und Qualitätsversprechen dieser Kontrolle immer als Argument an, warum Sideloading nicht zugelassen werden sollte. Vorgaben zu In-App-Käufen besagen etwa, dass dargelegt werden muss, welche Teile der App nach einer Testphase nicht mehr zur Verfügung stehen.

(mki)