Konsolen-CPU für Desktop-PCs: AMD macht 4700S mit GDDR6-RAM offiziell

Überbleibsel der Playstation 5 oder Xbox Series auf einem Mini-ITX-Mainboard samt 16 GByte GDDR6-Speicher: AMD verkauft den Achtkerner 4700S.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 102 Kommentare lesen

(Bild: AMD)

Lesezeit: 2 Min.

AMD hat das Prozessor-Kit 4700S mit einer eigenen Produktseite bedacht. Es handelt sich um einen achtkernigen Ableger aus der Zen-2-Generation, allerdings stammt der 4700S nicht aus der Ryzen-Familie. Stattdessen verwertet AMD Konsolenchips wieder, die nicht für Microsofts Xbox Series X oder Sonys Playstation 5 genügen – etwa wegen zu vieler Belichtungsdefekte oder mangelhafter Taktfrequenzen. Die integrierte Grafikeinheit ist komplett deaktiviert, was den Prozessor eher zu einem Sammlerstück denn zu einer ernsthaften Alternative zu einem Ryzen-Modell macht.

Schon im April 2021 haben erste ausländische Händler das 4700S-Kit bestehend aus Mini-ITX-Mainboard, aufgelötetem Prozessor, GDDR6-Bausteinen und CPU-Kühler ins Programm aufgenommen. Damals hatte AMD lediglich eine Support-Seite mit Treibern und BIOS-Datei eingerichtet. Inzwischen gibt es eine ausführlichere Produktseite mit offiziellen Spezifikationen. EU-Händler listen das Kit allerdings noch nicht.

Die Konsolenabstammung spiegelt sich bei der Mainboard-Ausstattung wider: Da weder die Xbox Series X noch die Playstation 5 den Einsatz einer eigenständigen Grafikkarte vorsehen, stellt der Prozessor nur vier PCI-Express-2.0-Lanes für den x16-Steckplatz bereit. Grafikkarten werden damit in 3D-Spielen ausgebremst.

Für den Betrieb ist wegen der deaktivierten GPU jedoch zwingend eine Grafikkarte notwendig. Das ist doppelt schade, da die GPUs der aktuellen Konsolengeneration auf dem Leistungsniveau von Oberklasse-Desktop-Karten liegen und die Übertragungsrate des GDDR6-Speichers der GPU zugutekäme.

AMD sieht das 4700S-Kit primär für Büro-PCs vor. Dementsprechend hat die Firma nur wenige GeForce- und Radeon-Modelle bis zur GTX 1060 beziehungsweise RX 590 getestet und in einer Kompatibilitätsliste aufgeführt.

Ein M.2-Steckplatz für eine flotte PCIe-SSD fehlt dem Mainboard. Zwei Datenträger lassen sich lediglich per SATA 6G verbinden. Für Peripherie stellt die Platine am I/O-Panel achtmal USB bereit, darunter drei 10-GBit/s-Anschlüsse (USB 3.2 Gen 2 Typ A), sowie Audio-Ports und Gigabit-Ethernet.

Planet3DNow weist derweil auf eine CPU-Z-Validierung des 4700S-Prozessors hin, in der die PCI-ID 13E0 vermerkt ist. Diese wiederum steht für den "Ariel Root Complex" – ein Codename, welcher der Playstation 5 (und nicht der Xbox Series X) zugeordnet wird.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(mma)