Konsolidierung: Intel verkauft Münchener Netzwerksparte AnyWAN an MaxLinear

Nach der abgestoßenen 5G-Sparte folgt Intels Home Gateway Platform mit Prozessoren für Mittel- und Oberklasse-Router.

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Konsolidierung: Intel verkauft Münchener-Netzwerksparte AnyWAN an MaxLinear

In der Fritzbox 7590 steckt ein Intel-SoC für die Chipkommunikation.

(Bild: c't)

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Intel verkleinert seinen Netzwerkbereich weiter: Der Chiphersteller verkauft die Home Gateway Platform mit sogenannten AnyWAN-Geräten für 150 Millionen US-Dollar an den kalifornischen Netzwerkausrüster MaxLinear. Voraussichtlich im dritten Quartal 2020 schließen die beiden Unternehmen die Übernahme ab, sofern die Aufsichtsbehörden zustimmen.

Intels Home Gateway Platform entwirft Systems-on-Chip (SoCs) für Zugangsgeräte wie WLAN- und LTE-Router. Ableger aus der AnyWAN-GRX550-Serie von Anfang 2017 stecken zum Beispiel in der Fritzbox 7580 sowie Fritzbox 7590 und übernehmen die Kommunikation zwischen den WLAN-Zusatzchips, dem RAM und dem Flash-Speicher. In allen Modellen setzt Intel seine stromsparenden Atom-CPU-Kerne ein.

Die Home Gateway Platform gründete Intel erst 2015 mit der Übernahme der Münchener Chipschmiede Lantiq, die wiederum aus einer Ausgliederung der Wireline-Sparte von Infineon hervorgegangen ist. MaxLinear übernimmt außer Netzwerkpatenten auch Intels Ingenieure der Home Gateway Platform. Das Unternehmen erwartet von dem Kauf ab Ende 2020 ein Umsatzplus von 60 Millionen bis 70 Millionen US-Dollar pro Quartal.

Vergangenes Jahr verkaufte Intel bereits seine 5G-Modemsparte an Apple, woraufhin die beiden deutschen Standorte Duisburg und Nürnberg dichtgemacht wurden. Unter CEO Bob Swan konsolidiert Intel seine Geschäftsbereiche und stößt infolgedessen verlustbehaftete Sparten ab. (mma)